Saison 2018/19

1. Regionalliga Basketball
WIR SIND DABEI!

Nach zahlreichen internen Gesprächen und Diskussionen ist die finale Entscheidung gefallen: Die 1. Herrenmannschaft aus Eimsbüttel wird nächste Saison erstmalig in der 1. Regionalliga Nord auf Körbejagd gehen. Vid und seine Teamkameraden freuen sich auf die große Herausforderung und werden die Vorbereitungsphase bestmöglich nutzen, um zum Saisonstart am 15.09.18 in Aschersleben ready zu sein! Bis auf den (einzigen) Nachbarn aus Bergedorf werden die Eimsbütteler in der neuen Liga auf unbekannte Gegner aus dem gesamten norddeutschen Raum treffen. Mit dabei sind:

ALBA Berlin
ASC 46 Göttingen
Aschersleben Tigers
Baskets Wolmirstedt
BBC Rendsburg Twisters
Rot-Weiss Cuxhaven
RSV Eintracht Stahnsdorf
SC Rasta Vechta
Sportclub Langenhagen
TSG Bergedorf 
TSG Westerstede
TSV Neustadt temps Shooters
VfL Stade
WSG Königs Wusterhausen

Damit 1.Regionalliga Basketball in Eimsbüttel was ganz Besonderes wird, brauchen wir Eure Unterstützung! Wenn ihr ein Teil des Teams sein wollt- dann meldet Euch. Wir freuen uns

Weitere Informationen und Updates zu den 1. Herren folgen in Kürze.

1.RLN: Vorbereitung, Saisonauftakt und erstes Heimspiel für die 1. Herren!

Eine lange und intensive Vorbereitungszeit mit zahlreichen Testspielen und Turnieren für die Eimsbütteler Basketballer ist offiziell beendet, denn am Samstag den 15.09.2018 stand in Aschersleben bereits das erste Spiel von insgesamt 28 Saisonspielen in der 1. Regionalliga Nord auf dem Programm.
Die Mannschaft hat eine sehr gute Vorbereitung absolviert und konnte auch in Testspielen gegen starke Gegner überzeugen. Alle Neuzugänge sind menschlich sowie sportlich bestens integriert und auch die Verstärkung für Head Coach Sükran Gencay durch Assistant Coach Hussen Al Rifai und Teammanager Moritz Heisler  trägt bereits Früchte. Ferner haben sich erfreulicherweise im Verein sehr viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gefunden, die das Team insbesondere bei den Heimspielen unterstützen werden. Die Spieler profitieren von einem sehr viel strukturierteren und professionelleren Umfeld und bedanken sich mit 100% Einsatz und Leidenschaft im Training und den Spielen.
Entsprechend motiviert und gut gelaunt wurde am Samstagmittag die weite Aufwärtsfahrt gen Osten gestartet. Obgleich einige Leistungsträger fehlten und mit Aschersleben (Vorjahresdritter) ein starker Gegner wartete, hatte sich das Team viel vorgenommen. Vor einer beeindruckenden Kulisse mit zahlreichen Zuschauern war es zunächst auch Marcel Hoppe der mit seinem erfolgreichen Dreier die Partie eröffnete und für die erste und leider letzte Führung der ETV Herren sorgte. In den nächsten Minuten waren es vor allem die Tigers, die das Spiel dominierten und insbesondere in Form von Salman Manzur (25 Punkte) immer wieder erfolgreich scoren konnten. Die ETV Herren wirkten in den ersten zwanzig Minuten noch etwas unkonzentriert und es gelang dem Team nicht die eigenen Stärken auszuspielen. Es ging daher mit einem deutlichen Rückstand (-21 Punkte) in die Kabine und doch war der Mannschaft klar, dass sie sich in das Spiel zurück kämpfen wollte. In der Offense sollte der Ball mehr bewegt werden und viel mehr die Penetration zum Korb erfolgen. Ferner war ein Ziel den Gegner mehr unter Druck zu setzen und weniger Fastbreak Punkte zu kassieren. In der zweiten Halbzeit zeigten die Eimsbütteler tatsächlich ein anderes Gesicht und es gestaltete sich ein Spiel auf Augenhöhe. Vor allem Sergej Tittel, der am Ende mit 18 Punkten und 11 Rebounds zum Topscorer avancieren sollte, nahm sein Herz in die Hand und zog immer wieder erfolgreich zum Korb. Auch wenn das dritte Viertel knapp gewonnen werden konnte und die Eimsbütteler sich immer wieder aufbäumten, konnte eine entscheidende Aufholjagd nicht mehr gestartet werden. Endstand 67:91 aus Eimsbütteler Sicht. Ein zunächst ernüchterndes Ergebnis vor allem, weil sich Alle einig waren, dass in diesem Spiel mehr drin gewesen ist. Dennoch überwiegt die positive Erkenntnis, dass sich die Mannschaft nach dem deutlichen Rückstand nicht hängen gelassen und in der zweiten Halbzeit eine gute Teamleistung gezeigt hat. Der Fokus gilt nun in Gänze dem ersten Heimspiel am Sonntag den 23.09.2018 um 16h in der heimischen Sporthalle Hohe Weide gegen die MTB Baskets Hannover. Das Team freut sich über lautstarke Unterstützung und wird 120% geben! Dauerkarten (Erwachsene 40€ / Ermäßigt 20€) sowie Tickets (Erwachsene 4€ / Ermäßigt 2€) wird es vor Ort an der Kasse geben. Auch für das leibliche Wohl vor Ort ist gesorgt!
Abschließend an dieser Stelle einen großen Dank an die gesamte Ascherslebener Organisation, die in jeder Hinsicht sehr angenehm und professionell gewesen ist. Außerdem wünschen wir dem Aufbauspieler, der sich zu Beginn des zweiten Viertels unglücklich verletzt hat, eine gute Besserung und baldige Genesung.

Sergej Tittel

Heimpremiere ohne Happy End

Die Basketballer des Eimsbütteler TV verlieren ihr erstes Heimspiel in der 1. Regionalliga nach großem Kampf gegen Hannover mit 86:93.

Klasse gekämpft, stark gespielt – doch am Ende hat es nicht ganz gereicht: Die Basketball-Herren des Eimsbütteler TV haben in ihrer ersten Saison in der 1. Regionalliga auch ihr zweites Spiel verloren. Allerdings gab es zur Heimpremiere beim 86:93 (23:26; 52:48; 69:75) gegen die MTB Baskets Hannover-Langenhagen eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem 67:91 zum Auftakt bei den Aschersleben Tigers. Vor allem in der ersten Halbzeit bot das Team von Trainerin Sükran Gencay dem Mitaufsteiger Paroli, ehe im zweiten Durchgang die Konstanz, ein wenig Glück und auch die nötige Erfahrung fehlte.

Rund 230 Zuschauer hatten am Sonntag den Weg in die pickepacke volle Sporthalle Hohe Weide gefunden, darunter auch ETV-Vereinschef Frank Fechner und weitere Vorstandskollegen. Sie sahen eine ausgeglichene Anfangsphase, in der auf Seiten der Hamburger vor allem Vladimir Migunov (13 Punkte insgesamt) und ETV-Topscorer Marcel Hoppe (20 Zähler) Akzente setzten. Höhepunkt war ein sogenanntes Vierpunktespiel (getroffener Dreier plus Foul mit Bonusfreiwurf) des 20-Jährigen, der insgesamt vier seiner acht Dreipunktewürfe versenkte. Im zweiten Viertel übernahm dann Point Guard Vidmantas Uzkuraitis das Kommando, der neun seiner insgesamt 18 Punkte in diesem Spielabschnitt erzielte. Mit einer 52:48-Führung für die Gastgeber ging es in die Pause – die auch drei Punkte höher hätte ausfallen können, hätte nicht Hannovers Topwerfer Arthur Zaletsky (22) noch einen Buzzerbeater aus der eigenen Hälfte versenkt.

Leider aus Sicht der Gastgeber folgte direkt nach der Wiederaufnahme der Partie die schwächste Phase der Eimsbütteler. Sie ließen einen 9:0-Lauf der Hannoveraner zum 52:57 zu – ein Rückstand, von dem sie sich nicht mehr erholten sollten. Zwar brachten große Kampfkraft, ein paar tolle Blocks unter dem eigenen Korb und als Highlight zwei Dreier von Enrico Riebel und Hoppe noch mal eine 78:77-Führung, die aber wenige Minuten später wieder verspielt war. Beide Teams verloren schließlich in der Schlussphase ihre Denker und Lenker: der ETV Uzkuraitis durch das 5. Foul, die MTB Baskets den Amerikaner Maurice „Snoop“ Williams durch eine Knieverletzung.

„Ich bin trotzdem zufrieden mit den Jungs, sie haben sich toll geschlagen. Ein paar Kleinigkeiten haben am Ende den Ausschlag gegeben. Gegen solche Gegner wie Hannover können wir durchaus gewinnen“, sagte die frischgebackene B-Lizenztrainerin Gencay nach der Schlusssirene. Die 32-Jährige war auch der Grund, warum die Heimpremiere der ETV-Korbjäger von einer TV-Kamera des NDR begleitet wurde. Eine Kurz-Doku über sie wird voraussichtlich am 5. Oktober um 18.45 Uhr im Vorabendmagazin DAS! zu sehen sein.

Die nächste Aufgabe auf die ETV-Herren wartet am 30. September mit dem Auswärtsspiel bei ALBA Berlin II, das nächste Heimspiel folgt am Mittwoch, den 3. Oktober um 16 Uhr gegen die SBB Baskets Wolmirstedt. (cj)

Marcel Hoppe
Vladimir Migunov

Highlights

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Verdorbene Einheitsfeier

Auch am Tag der deutschen Einheit gab es für die Basketballer des Eimsbütteler TV in der 1. Regionalliga leider nichts zu feiern: 85:93 gegen Wolmirstedt.

Es war alles bereit für die erste fette Siegesparty: Ein gemütlicher Feiertag zur deutschen Einheit, dazu passend ein Gegner aus den neuen Bundesländern und sogar die lang ersehnte Spielberechtigung von US-Neuzugang Tyseem Lyles lag vor. Doch leider wurden die Baskets Wolmirstedt aus der Nähe von Magdeburg für die Eimsbütteler Regionalliga-Basketballer zum Partycrasher: 85:93 (22:22; 44:48; 55:72) lautete das fast identische Ergebnis nach dem 86:93 im ersten Heimspiel gegen die Baskets Hannover-Langenhagen.

Los ging’s vor 150 Zuschauern in der Halle Hohe Weide mit viel Energie und einem lockeren Händchen von Tyseem von der Dreierlinie: Dreimal traf der 26-Jährige aus Brooklyn von Downtown im ersten Spielviertel. Leider deutete bei den Gästen aus Sachsen-Anhalt Ex-Profi Dino Erceg schon mal an, dass er Lust hatte auf die Rolle des Spielverderbers: ein paar nette Moves unterm Korb, ein ein paar Threeballs und zehn Punkte (26 am Ende) waren seine Visitenkarte. Mit 22:22 ging es in die erste Pause.

Auch in Abschnitt zwei hielten die ETV-Korbjäger bestens mit: Ein Dreier von Vid Uzkuraitis eröffnete das Viertel, auch Marcel Hoppe und der Rest der Rot-Weißen fanden mehr und mehr ihren Rhythmus. Leider aber deutete sich auf der Gegenseite schon an, dass zu viele Stopps fehlten: 26 eingefangene Punkte bedeuteten einen knappen Vierpunkte-Rückstand zur Halbzeit (44:48).

Und dann ging so gut wie gar nichts mehr. Das Inside-Game wurde komplett vernachlässigt, das Heil allein in Würfen von außen gesucht und hinten weiter zu nachlässig verteidigt und gereboundet (32:45 Gesamtverhältnis am Ende). Beim Stand von 55:72 war die Vorentscheidung gefallen. Dachten zumindest alle. Doch dann biss die Eimsbütteler Defense plötzlich wieder zu und der Backcourt drehte noch mal auf: Beim Stand von 77:86 knapp drei Minuten vor Schluss keimte wieder etwas Hoffnung auf – die sich allerdings nicht erfüllen sollte.

Zweistellig für den ETV scorten: Tyseem Lyles (27Pkt), Vidmantas Uzkuraitis (21Pkt), Marcel Hoppe(17Pkt) sowie Jan Gust (10Pkt)

„Es hat wieder vor allem an der Defense gehapert“, so das Urteil von Chefcoach Sükran Gencay nach dem Spiel. „Wenn man 93 Punkte einfängt, muss man halt mindestens 94 machen, um zu gewinnen. Und das ist schwierig.“ Stimmt, vor allem gegen einen solchen Gegner, der mit dem genannten Erceg (früher in Finnlands Erster Liga aktiv), dem Regionalliga-Topscorer der vergangenen Saison, Garret Jefferson (kam aus Rendsburg), und dem neuen Trainer Ralf Rehberger (führte die Rostock Seawolves zum Aufstieg in die Pro A) mächtig aufgerüstet hat. „Und wir haben auch ein bisschen Pech mit dem Spielplan, da wir gegen viele starke Gegner zuerst spielen“, bemerkte Gencay. „Ein Sieg wäre so wichtig für den Kopf, fürs Selbstvertrauen.“

Die nächsten Aufgaben werden indes nicht leichter: Am 6. Oktober geht es nach Cuxhaven zu den dortigen Baskets, die bereits beim Vorbereitungsturnier vor einigen Wochen ihre Klasse zeigten. Es folgt das Heimspiel am 14. Oktober, 16 Uhr gegen die WSG Königs Wusterhausen (Achtung: Spielort Budapester Straße), die zuletzt in Wolmirstedt 76:69 gewann.

Tyseem Lyles

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Der Knoten ist geplatzt – erster Erfolg für ETV-Korbjäger

Die Basketballer des Eimsbütteler TV feiern mit 88:80 den ersten Sieg in der 1. Regionalliga gegen das Spitzenteam WSG Königs Wusterhausen – und das auf ungewohntem Parkett.

Bämm! Da ist er: der erste Sieg in der Ersten Regionalliga! Mit 88:80 (45:39) im Heimspiel gegen die WSG Königs Wusterhausen gab’s für die Aufsteiger vom Eimsbütteler TV endlich was zu feiern. Ein überraschender Erfolg, lagen die Red Dragons aus Brandenburg doch vor der Partie mit drei Siegen und nur einer Niederlage auf Platz zwei – und der ETV nach fünf Niederlagen in fünf Spielen am Tabellenende. Es war ein sehr spannendes Spiel mit insgesamt 13 (!) Führungswechseln und hohen Wurfquoten, dass den gut 100 Zuschauern einiges bieten sollte.

Gespielt wurde auf ungewohntem Parkett in Kieznähe in der Budapester Straße – eine Tanzveranstaltung in der Heimhalle Hohe Weide machte es nötig. Eine ziemlich große logistische Herausforderung, doch offenbar (zunächst) kein Problem für die ETV-Korbjäger. Marcel Hoppe und Vidmantas Uzkuraitis schraubten flott drei Dreier zu einer 9:4-Führung rein, doch danach kam erst mal nicht mehr viel. Ein 18:4-Run der Wusterhauser verschaffte ihnen ein 25:19 zur ersten Viertelpause.

Doch dann zog die Defense der Gastgeber an. Nur 16 Punkte ließen sie im zweiten Viertel zu, und im Angriff flutschte es weiter. Tyseem Lyles (22 Punkte, 10 (!) Rebounds) gab mit einem schnellen Zweier das Signal, Vid Uzkuraitis drehte mit acht Punkten auf und Fabian Paetsch setzte mit einem Dreier den Schlusspunkt unter ein furioses Viertel – mit einer 45:39-Führung ging es in die Pause. Sieben von neun Eimsbütteler Würfen von Downtown hatten bis dato ihr Ziel gefunden.

Im dritten Durchgang jedoch drehte sich abermals das Blatt. In der Offense wollte nur noch wenig gelingen (12 Punkte), die Red Dragons schienen doch ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden und gingen mit einem Zweipunkte-Vorsprung beim 59:57 ins letzte und entscheidende Viertel. Und während der ETV in den bisherigen Spielen seine Pace nicht bis zum Ende durchhalten konnte, gab es diesmal kein Halten in der Crunchtime. Satte 31 Zähler brachte das Team von Chefcoach Sükran Gencay aufs Scoreboard, davon 13 (bei 15 Versuchen) von der Freiwurflinie. Ein starkes Spiel insbesondere in der Defense machten auch Leonard Eckmann und Stephan Klebes auf den großen Positionen. Ein bisschen Glück war auch dabei: Die Red Dragons mussten  in der Schlussphase kurz auf ihren Topwerfer Cory Hollaman, (21 Punkte) nach einem Zusammenprall mit einer unschönen Mundverletzung, verzichten.

„Ich freue mich sehr für die Jungs, dass sie sich endlich belohnt haben. Wir haben in den vergangenen Tagen viel über unsere Niederlagen und die Gründe dafür geredet, heute haben wir eine konstantere Leistung bis zum Ende zeigen können, vor allem in der Defense“, analysierte Coach Süki die Partie. Schon am nächsten Sonntag gibt es die Chance für die nächste Siegesfeier. Dann kommt die TSG Westerstede in die gewohnte Heimstätte an der Hohen Weide, wo es sich inzwischen ausgetanzt hat. Die Chancen stehen nicht schlecht: Die Niedersachsen feierten zwar auch gerade erst ihren ersten Saisonsieg (78:76 gegen Cuxhaven), stehen aber mit einer Bilanz von 1:4 direkt vor den Hamburgern (1:5).

Topscorer: Vid Uzkuraitis (27), Tyseem Lyles (22), Marcel Hoppe (18)

Rebounds: Tyseem Lyles (10), Leonard Eckmann (8)Assists: Tyseem Lyles (5), Leonard Eckmann (3)

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In der neuen Liga angekommen

Die Basketballer des Eimsbütteler TV feiern mit 105:77 über die TSG Westerstede den ersten „richtigen“ Heimsieg in der Ersten Regionalliga und brennen dabei in der zweiten Halbzeit ein echtes Feuerwerk ab.

Gibt es so etwas wie einen Pflichtsieg für einen Liga-Neuling? Wenn man in der Liga bleiben will, schon. Genau das wollen die Korbjäger des ETV, die gerade dabei sind, sich in der Ersten Regionalliga zu akklimatisieren. Nun sind sie einen Schritt weiter: Mit einem 105:77 (42:44) über die TSG Westerstede (bei Oldenburg) wurde nicht nur der erste „richtige“ Heimsieg an der Hohen Weide gefeiert, sondern auch ein Statement gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten abgegeben. Mit einer Bilanz von nunmehr 2:5 kletterten die Hamburger zwei Plätze auf Rang 13 und überholten nicht nur ihren Gegner, sondern auch die zweite Mannschaft von ALBA Berlin.

Zugegeben: Die Aufgabe gegen die nur mit sieben Spielern angereisten Gäste aus dem Ammerland schien nicht unlösbar, doch auch so ein Spiel will erst mal gewonnen werden. Unbedingt sollte vor knapp 100 Zuschauern der erste Triumph in der Hohen Weide her. Zur Erinnerung: Das 88:80 über Königs Wusterhausen – der erste ETV-Erfolg in der Regionalliga überhaupt – gab’s eine Woche zuvor in der Ausweichhalle Budapester Straße. Doch von alleine geht nichts, auch nicht gegen einen dezimierten Gegner, bei denen einige Talente in der Pro B für die Baskets Juniors Oldenburg unterwegs waren. So wurde das erste Viertel trotz eines gut aufgelegten Fabian Paetsch (2 Dreier) zu einer zähen Angelegenheit. Immerhin: Zwei erfolgreiche Freiwürfe von Stephan Klebes brachten zur Pause den 24:24-Ausgleich.

Auch im zweiten Abschnitt biss die ETV-Defense noch nicht richtig zu, die Westersteder blieben im Spiel. Dass die Erste Regionalliga auch wehtun kann, erfuhr Marcel Hoppe, als er bei einem gegnerischen Dunking mit Foul fröhlich mit aufs Poster genommen wurde. Ein eventuell aufkommendes Trauma bekämpfte der Dreierexperte aber schon im nächsten Angriff erfolgreich mit einem Treffer von Downtown. Ein Dreier-Buzzerbeater vom blendend aufgelegten Tyseem Lyles verkürzte den Rückstand auf zwei Punkte zur Pause (42:44).

Und dann ging es rund unter dem Gästekorb: Zwar kassierten die ETV-Korbjäger noch drei Sekunden nach dem Einwurf zwei schnelle Punkte, doch das sollten die letzten für lange Zeit bleiben. Die Defense wurde forciert, der Rebound angeführt durch Jan Gust und Leonard Eckmann klappte und vorne funktionierte das Passing Game auf bislang unerreichtem Niveau. So glänzte Vidmantas Uzkuraitis unter anderem auch mit 9 Assists. Ein 17:0-Lauf brachte die Vorentscheidung, beim 77:52 vor dem letzten Viertel war der Drops gelutscht, das Ding gegessen, die fette Lady hatte gesungen. 35 Punkte in einem Viertel bedeuteten zugleich Rekord für den ETV in der neuen Liga.

Der Rest war dann Formsache, doch das Tempo wurde weiter hoch gehalten. Auch im Schlussabschnitt wurden 28 Punkte aufgelegt, nur beim berühmten Hunderter wollte keiner so recht ran. Schließlich erbarmte sich Tyseem mit einem Korbleger, der Rest war Jubel und die Erkenntnis: Wir sind endgültig in der neuen Liga angekommen. Coach Süki freute sich hinterher nicht nur über das gute Passspiel ihrer Jungs: „Yes, endlich mal unter 80 Punkte!“, jubelte sie angesichts eines endlich ansehnlichen Verteidigungshaushaltes. Die Defense dürfte auch am kommenden Samstag beim ASC Göttingen gefordert sein, ehe am 4. November um 16h das Lokalderby gegen Bergedorf an der Hohen Weide wartet.

Topscorer: Tyseem Lyles (30), Vidmantas Uzkuraitis (23), Marcel Hoppe (16), Leonard Eckmann (13)

Rebounds: Jan-Hendrik Gust (8), Leonard Eckmann (7), Vidmantas Uzkuraitis (6)

Assists: Vidmantas Uzkuraitis (9), Fabian Paetsch (4)

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Erst Stotter-Start, dann Derby-Jubel

Die Basketballer des Eimsbütteler TV feiern im ersten Regionalliga-Derby gegen die TSG Bergedorf einen 68:52-Sieg – und das nach einem komplett verschlafenen ersten Viertel.

Was haben Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey gemeinsam? Richtig: Derby-Siege sind am schönsten! Erst recht, wenn sie so ausfallen wie das 68:52 (28:30) der ETV-Basketballer in der Ersten Regionalliga gegen die TSG Bergedorf. Knapp 300 Zuschauer in der Sporthalle Hohe Weide, unter ihnen der ETV-Vorsitzende Frank Fechner als Dauergast, sollten am Ende – so sie es denn mit den Gastgebern hielten – ihr Kommen nicht bereut haben. Denn sie sahen einen Spielverlauf, den selbst erfahrene Basketball-Experten so selten erlebt haben.

Mit einem Totalschaden im ersten Viertel schienen sich die Eimsbütteler Aufsteiger das ganze Spiel kaputt gemacht zu haben: Es hakte hier, es knarrte dort, nur Fabian Paetsch gelang ein Korberfolg  – 2:21 (!) hieß es nach Durchgang eins. Ein echter Stotter-Start. „Die Jungs waren zu unruhig im Angriff, wollten zu viel. Doch ich bin ganz ruhig geblieben – und es hat sich gelohnt“, resümierte Coach Sükran Gencay nach der Partie. Denn dann kam die Wende: Schritt für Schritt, Korb um Korb, Rebound um Rebound kämpften sich die Eimsbütteler heran. Den Startschuss gab Stephan Klebes von der Dreierlinie – seine einzigen drei Punkte im Spiel, aber drei enorm wichtige. Die ETV-Maschine kam in Gang. So erzielte unter anderem Vid Uzkuraitis neun seiner insgesamt 22 Punkte im zweiten Viertel, vor allem aber biss die ETV-Defense den Bergedorfer Spielfaden ab. Höhepunkt: Ein Klasse-Steal von Fabian Paetsch an der Mittellinie, der zu einem unsportlichen Foul der Gäste und zwei verwandelten Freiwürfen führte ((21:30/17 Minute). Auch Steffen Kiese, Ex-Kunstschütze der Hamburg Towers, wurde auf Seiten der Bergedorfer weitgehend abgemeldet.

So war beim Stand von 28:30 längst wieder Hoffnung auf den heiß ersehnten Derby-Sieg da. Bei Bergedorf ging nix mehr, bei Eimsbüttel (fast) alles. Knapp drei magere Minuten dauerte es noch im dritten Viertel, bis dem vielleicht besten ETV-Korbjäger an diesem Tag die Führung gelang: Leonard Eckmann, der immer wieder mit beherzten Layups und unbändigem Einsatz glänzte, sorgte mit einem Dreipunktespiel für das 31:30. Kurz vor Spielende sollte es für den Ex-Wedeler bei seiner letzten Auswechslung verdiente Ovationen geben. Da war das Spiel längst entschieden. Denn nach der 48:43-Führung machte der ETV mit einem weiteren 12:2-Lauf den Deckel drauf, das Comeback der Bergedorfer (mit 3:5 Siegen in der Tabelle als 11. nur noch knapp vor dem ETV/3:6/12.) fiel an diesem Nachmittag aus.

„Unsere Jungs haben sich wohl nach dem ersten Viertel zu sicher gefühlt und sich von den jüngeren Eimsbüttelern den Schneid abkaufen lassen“, sagte nach dem Spiel einer, der es wissen muss: Boris Schmidt, Präsident des Hamburger Basketball-Verbandes und Vorsitzender der TSG Bergedorf in Personalunion. Der langjährige Bundesliga-Spitzenschiedsrichter war ohnehin voll des Lobes über die Entwicklung des ETV-Basketballs: „Es ist wirklich toll, was hier in den letzten Jahren auf die Beine gestellt wurde.“ Und noch ein anderer früherer Erstligaakteur war Zeuge des Derby-Triumphes in der pickepacke vollen Halle: Björn Meyer-Schomann (mehr als 200 Bundesligaspiele für Braunschweig, Bayreuth, Rhöndorf und die Hamburg Tigers), der jetzt in Hamburg als Anwalt arbeitet. Er wusste, wer eigentlich die Wende herbeigeführt hatte: „Ich bin erst nach dem ersten Viertel gekommen. Ist ja wohl klar, wer hier der Glücksbringer war“, meinte der 48-Jährige mit einem Augenzwinkern. (cj)

Punkte: Vidmantas Uzkuraitis (22), Tyseem Lyles (16), Leonard Eckmann (9)

Rebounds: Uzkuraitis (13), Lyles und Eckmann (je 7), Sergej Tittel (6)

Steals: Uzkuraitis und Eckmann (je 4), Tittel und Fabian Pätsch (je 3)

Blocks: Lyles (3), Uzkuraitis, Tittel und Jan-Hendrik Gust (je 2)

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Dramatisches Wiedersehen mit einem alten Bekannten

Die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler TV verlieren beim Gastspiel vom Ex-ETVer Mubarak Salami 78:81 gegen die TSV Neustadt temps Shooters. Dabei wird ihnen am Ende eines dramatischen Spiels neben dem fehlenden Quäntchen Glück ausgerechnet ihre Fairness zum Verhängnis.

Fouls, das wissen die Kenner, sind im Basketball oft ein legitimes taktisches Mittel. Umso ärgerlicher, wenn man es nicht nutzen kann. Genau so erging es den Korbjägern des Eimsbütteler TV im Heimspiel gegen die TSV Neustadt temps Shooters, das vor gut 200 Zuschauern trotz großen Kampfes mit 78:81 (16:19/31:39/55:58) verloren ging. Denn als die Hamburger in der Schlussphase ihren Gegner mit taktischen Fouls an die Freiwurflinie und damit zu möglichen Fehlwürfen zwingen wollten, hatten sie zuvor schlicht zu wenig davon gesammelt. So gingen wertvolle Sekunden verloren und die Punkte schließlich an den Regionalliga-Vizemeister aus der Region Hannover. Und das, obwohl die Aufsteiger wie immer ihr Herz auf dem Feld gelassen hatten.

Ohne den am Oberschenkel verletzten Vid Uzkuraitis lastete im so wichtigen Spiel eine tonnenschwere Last auf den Schultern von Guard-Kollege Tyseem Lyles. Der kleine Aufbauspieler mit dem großen Kämpferherz trug diese unter den Augen von Hamburg-Towers-Profi Rene Kindzeka in bewundernswerter Manier. Der 26-Jährige aus Brooklyn/New York wurde am Ende mit 33 Punkten (Wurfquote 14/32) bester Werfer, mit acht Assists bester Vorlagengeber sowie mit neun Abprallern (zusammen mit Leonard Eckmann) bester ETV-Rebounder. „Wir hätten Vid heute gut gebrauchen können“, sagte der US-Amerikaner nach dem Spiel so bescheiden wie treffend.

Schon im ersten Viertel deutete sich an, was den Basketballern aus dem Herzen Hamburgs zum Verhängnis werden könnte: Ballverluste. Zu oft ging gerade im Aufbauspiel die Kugel verloren, am Ende standen 19 BV (bei Neustadt allerdings sogar 23) auf dem Statistikbogen – eindeutig zu viel. Trotz neun Zählern von Lyles hieß es nach Durchgang eins 19:16 für die favorisierten Gäste aus Neustadt am Rübenberge.

Im zweiten Viertel folgte der Auftritt eines alten Bekannten an der Hohen Weide: Mubarak Salami. Der frühere Zögling von ETV-Coach Sükran Gencay, einst bei den Hamburg Sharks eine Attraktion in der NBBL, stopfte bei einem Fastbreak den Ball trotz Fouls in den Korb und brachte Neustadt mit dem folgenden Freiwurf 28:20 in Führung. Kurz darauf betrug der Vorsprung der Gäste gar zwölf Punkte (37:25), doch Fabian Paetsch brachte in der Schlusssekunde mit zwei verwandelten Freiwürfe zum 31:39 den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich.

In Durchgang drei startete dann die große Aufholjagd der ETV-Korbjäger. Und die fand vor allem unter dem Korb statt. Dort wirbelten Sergej Tittel, Vladimir Migunov, Kapitän Jan-Hendrik Gust und Leo „Energizer“ Eckmann und waren hauptverantwortlich für insgesamt 40 Punkte in the Paint (bei nur 18 der Neustädter). Nur noch drei Punkte betrug das Minus (55:58), nachdem weitere Ballverluste und Unkonzentriertheit sogar die Chance zum Ausgleich verbaut hatten.

Der (oder gar noch mehr) sollte auch im Schlussabschnitt nicht mehr gelingen. 74:75 hieß es gut eine Minute vor Schluss nach vier Tyseem-Punkten in Folge. Doch besiegelten ein Dreier und zwei Freiwürfe (einer davon mit viel Glück) des Amerikaners Brandon Roberts – bis dato eher ein Fahrkarten-König – das Schicksal der Gastgeber. Die liegen mit nunmehr 3 Siegen/7Niederlagen weiter auf dem vorletzten Platz der Ersten Regionalliga, dürfen aber trotzdem seit dem Wochenende wieder etwas mehr auf den Klassenerhalt hoffen: Denn: Die Cuxhaven Baskets haben einen Insolvenzantrag gestellt und stehen damit eventuell als erster Absteiger der laufenden Saison fest.

Punkte: Tyseem Lyles 33, Marcel Hoppe 13, Sergej Tittel, Jan-Hendrik Gust je 9

Rebounds: Lyles und Leonard Eckmann je 9, Fabian Paetsch 5, Hoppe und Tittel je 4

Assists: Lyles 8, Eckmann, Tittel und Gust je 2

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Schmerzliche Niederlage gegen Nachwuchs-Rastafari

Die Basketballer des Eimsbütteler TV verlieren im Regionalliga-Abstiegskampf das Heimspiel gegen Rasta Vechta II mit 79:89 (44:34). Dabei sah es nach drei Vierteln nach einem wichtigen Sieg aus.

Das Entsetzen war fast greifbar in der wie immer gut gefüllten Sporthalle Hohe Weide. In stiller Trauer registrierten die rund 150 Zuschauer nach der Schlusssirene, dass ihre Basketballer vom Eimsbütteler Turnverband gegen den SC Rasta Vechta II einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben hatten. 70:61 führten die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs nach drei Vierteln im so wichtigen Kellerduell in der Ersten Regionalliga. Doch dann ging der letzte Durchgang mit 9:28 an die Gäste, am Ende stand ein 89:79-Sieg für die Niedersachsen auf dem Scoreboard. Eine Niederlage, die weh tut. Hätten die Eimsbütteler doch nach Siegen mit dem Bundesliga-Nachwuchs gleichziehen können.

Dabei lief in der ersten Halbzeit noch alles nach Wunsch für die Mannschaft von Coach Sükran Gencay. Zwei Punkte Rückstand waren bei der ersten Pausensirene zu verschmerzen, nachdem Tyseem Lyles per Dunk zum 20:22 verkürzt hatte. Auf der Gegenseite deutete bei Vechta bereits Jungstar Luc van Slooten mit sieben Punkten in Folge (22 insgesamt) – darunter einer von insgesamt fünf erfolgreichen Dreiern (bei 13 Versuchen) sein großes Potenzial an. Der 16-Jährige Jugend-Nationalspieler konnte diesmal zum Unglück des ETV in der Regionalliga wirbeln, weil das Bundesliga-Team von Rasta wegen des Länderspielfensters spielfrei hatte.

Doch auch der wurfstarke Forward konnte nicht verhindern, dass das zweite Viertel eindeutig den Gastgebern gehörte. Mit einem Fastbreak-Korbleger brachte Tyseem den ETV nach knapp vier Minuten Spielzeit wieder in Führung (32:31), ein Freiwurf und ein Treffer von Downtown des US-Amerikaners sowie vier Punkte von Vid Uzkuraitis, der nach seiner Verletzungspause ein sehr gutes Spiel machte, ließen den Vorsprung auf satte neun Punkte (40:31) anwachsen. Ein Rebound hinten und ein Layup vorne von Marcel Hoppe brachten das 44:34 zur Halbzeitpause. Der Flügelspieler war dann auch mit sieben Punkten im dritten Spielabschnitt maßgeblich daran beteiligt, dass der Vorsprung des ETV weiter hielt. Mit einem Neun-Punkte-Vorteil ging man ins letzte Viertel und es schien, als sollte es das Basketball-Schicksal wirklich gut meinen mit den Regionalliga-Aufsteigern.

Doch das muss man bekanntermaßen manchmal auch selber in die Hand nehmen. Leider entglitt es den Eimsbüttelern an diesem Sonntag aus den Fingern. Vorne fiel nichts mehr, hinten wurden die Schleusen geöffnet, der Vorsprung schrumpfte unaufhörlich. Als dann Jungstar van Slooten aus dem Fastbreak heraus per Dreier zum 75:78 traf, nahm das erwähnte Schicksal endgültig seinen unschönen Lauf.

„Das war wirklich sehr enttäuschend. Es war eine mentale Geschichte, der Kopf spielte eine große Rolle. Und wir konnten in den letzten Wochen wegen Krankheit und Verletzungen nicht so trainieren, wie es vielleicht nötig gewesen wäre“, urteilte Coach Süki nach dem Spiel. Mit ein bisschen Abstand hatte sie aber ihren Mut wiedergefunden: „Wir werden nicht aufgeben. Es sind noch genug Partien zu spielen und in der Rückrunde können wir hoffentlich von den Erfahrungen profitieren, die wir jetzt in der Hinrunde machen.“

Das letzte und sehr wichtige Spiel in der Hinrunde bestreiten die Herren am 16.12.2018 in der Sporthalle Hohe Weide um 16 Uhr gegen die BBC Rendsburg Twisters und hoffen wieder auf zahlreiche Unterstützung!

Punkte: Tyseem Lyles 23, Vidmantas Uzkuraitis 18, Marcel Hoppe 14

Rebounds: Uzkuraitis 9, Lyles 8, Vladimir Migunov 5

Assists: Uzkuraitis 8

Highlights

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Unschöne Bescherung für ETV-Basketballer

Neuer Rückschlag für die Korbjäger des Eimsbütteler TV im Abstiegskampf der Ersten Regionalliga: Im vorweihnachtlichen Heimspiel gegen die Rendsburg Twisters gibt es eine bittere 68:70-Niederlage, bei der erneut der tolle Kampfgeist nicht belohnt wird. Ein Spiel, das in die weite Welt hinausging.

Wieder großes Drama in der Sporthalle Hohe Weide: Mit einer denkbar knappen 68:70 (13:17, 30:43, 50:59)-Niederlage gegen die BBC Rendsburg Twisters haben sich die Basketballer des ETV in ihre erste Regionalliga-1-Weihnachtspause verabschiedet. Dabei rannten die Gastgeber vor rund 200 Zuschauern in einem kampfbetonten Spiel fast die gesamte Zeit einem Rückstand hinterher, ehe kurz vor Schluss die Entscheidung an der Freiwurflinie fiel…

Mit einem Dreier brachte Fabian Paetsch die Aufsteiger aus dem Herzen Hamburgs nach sieben Minuten im ersten Viertel mit 13:11 in Front – es sollte leider die letzte Führung bleiben. Denn nach einer prompten Antwort von Downtown übernahmen die Gäste aus der Kanalstadt das Ruder und bauten ihrerseits ihre Führung auf bis zu 17 Punkte aus (34:51; 14. Minute). Beim ETV häuften sich Turnover und Fehlversuche, Hektik kam auf, Topscorer Tyseem Lyles (21 Punkte) kassierte gar ein Technisches Foul. Was indes nie nachließ, waren Biss und Kampfgeist aufseiten der Eimsbütteler. Korb für Korb, Stop für Stop, Rebound für Rebound rückten sie dem Gegner wieder näher. Defense war Trumpf auf beiden Seiten – und beim Stand von 50:59 vor dem letzten Spielabschnitt noch alles drin für die Gastgeber.

Dann begann die große Zeit von Vid Uzkuraitis (19 Zähler insgesamt). Mit einem Threeball und zwei Layups verkürzte der Litauer den Abstand auf 59:61 (34. Minute) – die Halle stand Kopf. Und es blieb spannend, körperbetont und hektisch. Mit einem verwandelten Freiwurf und einem Korbleger nach Fastbreak besorgte ETV-Arbeitsbiene Leo Eckmann das 64:67 – und sollte noch nicht ahnen, dass er am Ende zur tragischen Figur werden sollte. Beim Stand von 64:68 und dem dritten Foul von Vid Uzkuraitis schien 73 Sekunden vor Schluss das unschöne Ende nah. Zwei vergebene Freiwürfe der Twisters jedoch gaben wieder Hoffnung, die Vid und Tyseem mit zwei Körben zum Ausgleich zu erfüllen schienen. Doch daraus wurde nichts. Neun Sekunden vor Schluss bekam Leo in der Pressverteidigung ein Foul angehängt, über das man im Hinblick auf die bisherige Linie der Schiedsrichter, zumindest diskutieren konnte. Diesmal ließen sich die Rendsburger nicht zweimal bitten und verwandelten ihre Würfe von der Charity Stripe sicher. Ein schwieriger Dreier von Vid kurz vor Ende verfehlte schließlich sein Ziel.

„Ich kann den Jungs wieder keinen Vorwurf machen. Sie haben vor allem in der zweiten Halbzeit sehr gut verteidigt und wie immer super gekämpft. Das Ende mit diesem spielentscheidenden Pfiff war wirklich sehr frustrierend“, urteilte Coach Süki Gencay nach der Schlusssirene. Mit weiter 3:11 Siegen hat sich die Lage für die ETV-Korbjäger als Vorletzter der Tabelle leider nicht gerade verbessert, zumal Cuxhaven nun doch dem Insolvenz-Tod von der Schippe gesprungen ist und mit modifiziertem Kader weitermacht. Erstmals wurde übrigens ein Regionalliga-Spiel des ETV im Basketball Radio übertragen. Die gelungene Reportage (Danke an das Basketball Radio!) könnt ihr hier nachhören: https://www.mixcloud.com/basketballradiofm/wiederholung-15-spieltag-1-regionalliga-nord-etv-basketball-vs-rendsburg-twisters/, oder das Video des Spiels auf unserer Website anschauen. Ein Wiedersehen nach den festlichen Tagen gibt es schon am 6. Januar 2019, wenn Abstiegskonkurrent Aschersleben (6:8) in den heiligen Hallen an der Hohen Weide antritt. Bis dahin wünschen wir allen Fans fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und denkt dran: Aufgeben ist keine Option!

Punkte: Tyseem 21, Vid 19, Marcel Hoppe 9

Rebounds: Tyseem 8, Leo 5, Marcel 4

Assists: Tyseem 6, Vid 5

Frohes neues Jahr: ETV siegt 96:83 gegen Aschersleben

Das nennt man einen gelungenen Start ins neue Jahr: Die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler TV haben im ersten Spiel anno 2019 einen wichtigen 96:83 (52:52)-Sieg über die Aschersleben Tigers aus Sachsen-Anhalt gefeiert. Es war das Ergebnis einer rundum gelungenen Leistung, die für die Zukunft hoffen lässt.

„Geht doch“, murmelte Kapitän Jan-Hendrik Gust erschöpft, aber zufrieden und fasste damit die Stimmung in der Sporthalle Hohe Weide zusammen. 96:83 hatten soeben seine Basketballer vom Eimsbütteler TV den Rückrundenstart der Ersten Regionalliga gegen die Aschersleben Tigers gewonnen und dabei rund 200 Zuschauer phasenweise begeistert. Anders als in der Hinrunde belohnten sich die Hamburger endlich mit zwei Punkten für eine zum Schluss konzentrierte Leistung.

Dabei brannten die Gastgeber gleich im ersten Viertel ein echtes Offensiv-Feuerwerk ab. Schon dass der erste Dreier von Vidmantas Uzkuraitis mit der Brettkante im Bunde war, ließ Gutes erahnen. Überhaupt fielen im ersten Abschnitt die Würfe auf dem Dreierland hüben (5 beim ETV) wie drüben (4 bei den Tigers). Jeder durfte und konnte mal: Nach Vid trafen Tyseem Lyles, dann Fabian Paetsch, anschließend Leonard Eckmann und schließlich auch Spezialist Marcel Hoppe von Downtown. Aber auch von der Freiwurflinie flutschte es: 12 von 12 lautete die makellose Bilanz von der Charity Stripe.  Und auch in der Defense bewiesen die Gastgeber Biss, auch wenn in der eigenen Hälfte längst nicht alles klappte. Resultat: 33:26 nach zehn Minuten, die Weichen waren früh auf Sieg gestellt. Dachte man zumindest. Doch nach einer 42:34-Führung leisteten sich die ETVer im zweiten Viertel ihre erste und einzige Schwächephase des Spiels. Schlechte Würfe und Fehlpässe häuften sich, plötzlich stand es 50:52 und erst ein Buzzerbeater von Vid rettete das Remis zur Halbzeitpause.

Doch es folgte die Wende zum Guten: Denn das, was die Eimsbütteler Korbjäger in den ersten sieben Minuten nach dem Seitenwechsel zeigten, war vielleicht das Beste ihrer gesamten Premierensaison in der Ersten Regionalliga. Der Ball lief, der Nebenmann wurde gesucht und (auch unter dem Korb) gefunden, die Hintertür (Backdoor) genutzt und Pick’n’Roll phasenweise in Vollendung gespielt. Dazu wurde nach Herzenslust gereboundet (Leonard Eckmann und Fabian Paetsch!), vorbildlich gekämpft (Vladimir Migunov!) und vortrefflich getroffen (Tyseem Lyles, dem man seine überwundene Magenverstimmung nicht anmerkte!). Beim Stand von 81:67 zur letzten Pause war die Sachlage klar, fünf Spielminuten später (88:70) der Deckel drauf, der Rest war Feiern.

„Super, dass es heute mit den zwei Punkten geklappt hat. Die Jungs haben sich für ihren tollen Einsatz belohnt. Wichtig war vor allem, dass wir mit 40:31 Rebounds heute die Hoheit unter den Brettern hatten“, freute sich Coach Sükran Gencay, die sich auch ein bisschen wunderte, denn: „Wir haben zuletzt jeden Tag trainiert und das letzte Training gestern war überhaupt nicht gut. Da war ich richtig unzufrieden. Aber wenn das dabei rauskommt, soll es mir recht sein.“ Mit 4:11 Siegen liegt der ETV in der Tabelle zwar immer noch auf dem vorletzten Platz, hat aber gleich fünf Teams vor sich, die nur zwei Erfolge mehr auf dem Konto haben (6:9). Die nächste Aufgabe wartet am kommenden Sonnabend beim Tabellenvierten Hannover-Langenhagen auf die Eimsbütteler, ehe eine Woche später am 19. Januar 2019 (Achtung: Sonnabend, 17:30!) das Schlusslicht von ALBA Berlin II zum Kellerduell nach Hamburg kommt.

Punkte: Lyles 22, Uzkuraitis 21, Migunov 15, Hoppe 11, Paetsch 10

Rebounds: Uzkuraitis, Lyles je 8, Migunov, Eckmann je 6,

Assists: Uzkuraitis, Lyles je 5

99:75 gegen Alba – ETV-Korbjäger holen dritten Sieg in Folge

Es läuft für die Top-Basketballer des Eimsbütteler TV anno 2019: Mit einem 99:75 (51:46) über den Nachwuchs von Alba Berlin holen sie den dritten Sieg in Folge und bleiben im neuen Jahr ungeschlagen. Mit einer Bilanz von 6:11 Siegen lebt die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Ersten Regionalliga mehr denn je.

Es war ordentlich Leben in der Bude. Rund 250 begeisterte Zuschauer sahen in der Sporthalle Hohe Weide, wie die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler Turnverbandes ihre Aufholjagd im Kampf um den Klassenerhalt fortsetzten. In einem temporeichen Spiel bezwangen sie die Nachwuchsriege von Alba Berlin am Ende deutlich mit 99:75. Dabei glich das Spiel ein wenig dem Zureiten eines jungen Wildpferdes, wobei sich die Gastgeber nicht immer als echte Pferdeflüsterer erwiesen. Zu oft erwiderten sie Druck mit Gegendruck, anstatt auch mal mit List und Gelassenheit die Berliner Young Guns sich müde laufen zu lassen. „Es ist halt auch unser Spiel. Deswegen sind wir das schnelle Tempo mitgegangen“, erklärte Headcoach Sükran Gencay nach der Partie. Wie auch immer: Nachdem der ETV in der zweiten Halbzeit mehrmals die Zügel anzog, gaben die Gäste schließlich klein bei.

Anders als im Hinspiel, als die Albatrosse ihren bislang einzigen Saisonsieg einfahren konnten, standen diesmal keine BBL-erfahrenen Namen wie Jonas Mattisseck beim Gegner auf dem Spielbogen. Dennoch machten es die gewohnt gut ausgebildeten Teenager aus der Alba-Talentschmiede dem ETV von Anfang an schwer. Zum Beispiel mit einer Full Court Press, die ihren Namen wirklich verdiente und die jede Menge Hektik ins Spiel brachte. So standen nach gerade mal zwei Minuten schon drei Ballverluste beim ETV zu Buche, nach vier Minuten hieß es 8:14.  Allerdings biss auf der anderen Seite auch die Hamburger Defense mehrfach zu. Als Vid Uzkuraitis drei Ballgewinne in sieben direkte Punkte ummünzte und es Leo Eckmann auch noch per Dunking krachen ließ, sah die Sache beim 19:17 schon wieder anders aus. 21:23 stand es zur ersten Pause.

Auch danach ging es munter weiter. Tempo und Ballverluste gab es hüben wie drüben, die Führung wechselte hin und her, erst beim Stand von 40:30 konnten die Gastgeber erstmals ein wenig durchatmen. Was ihnen aber nicht gut bekam: Nach einem 15:3-Lauf waren die Gäste plötzlich wieder vorn. Auffällig schon jetzt: Der Dreier, zuletzt eine der größten Waffen der Eimsbütteler, wollte an diesem Tag einfach nicht fallen: Weder bei Vid (1/7) noch bei Tyseem Lyles oder Fabian Paetsch (jeweils 1/6). Am Ende war die Gesamtbilanz mit 5 von 24 (20,8 %; Alba: 10/27 = 37 %) äußerst mau.

Aber zum Glück nicht spielentscheidend. Das waren vor allem die Beharrlichkeit und die Reboundstärke der Gastgeber. 49 „Bretter“ sicherten sie sich – die jungen Berliner nur 32. Herausragend hierbei Tyseem als Guard mit gleich 11 Abprallern, auch Vid und Leo (je 8) sowie Fabi (7) sammelten vorbildlich ein. So setzten sich die Aufsteiger aus dem Herzen Hamburg nach dem 51:46-Halbzeitstand im dritten Viertel kontinuierlich ab. 71:53 hieß es drei Minuten vor Ende der Spielperiode, die Weichen waren gestellt. Die Berliner NBBL-Talente – allesamt in diesem Jahrtausend geboren – mussten ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen und kamen im Schlussabschnitt nur mit Glück und dank der ETV-Nachlässigkeit am Ende um einen Hunderter herum.

„Es war ein Muss-Sieg, aber eigentlich stehen wir in jedem Spiel unter Siegzwang“, meinte Coach Süki nach der Schlusssirene. Noch mehr als dieser Erfolg hatte sie der Auftritt eine Woche zuvor in Hannover gefreut, als die Regionalliga-Neulinge den MTB Baskets Langehagen beim 78:65-Auswärtssieg (dem ersten der Saison) die erste Heimniederlage beigebracht hatten. „Die haben mich gefragt, warum wir da unten drin stehen“, sagte Süki. Ein Triumph, der kommende Woche schwerlich zu wiederholen sein wird. Dann geht es in die Sporthalle der Freundschaft zum Spitzenreiter Wolmirstedt, ehe am 3. Februar wieder zur gewohnten Sonntagszeit um 16 Uhr die Cuxhaven Baskets zum Abstiegsduell in die Hohe Weide kommen.

Punkte gegen Alba: Tyseem 27, Vid 16, Leo 15

Rebounds: Tyseem 11, Vid und Leo je 8, Fabi 7, Vladimir 4

Assists: Vid 7, Tyseem 6

94:80 gegen Cuxhaven – ETV-Korbjäger fangen an zu klettern

Die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler TV haben nach einem kurzen Abstecher wieder in die Erfolgsspur 2019 zurückgefunden. Dem nicht unerwarteten 77:89 bei Tabellenführer Wolmirstedt ließen sie im Heimspiel gegen den Abstiegskonkurrenten Rot-Weiss Cuxhaven Baskets einen wichtigen 94:80-Sieg folgen. Ein Erfolg, gleichbedeutend mit einem Überholmanöver.

Als sich Andres Dias dos Reis den finalen Abpraller der Partie gesichert hatte, war der Siegesjubel längst entbrannt. Die gut 200 Zuschauer in der Sporthalle Hohe Weide feierten einen 94:80 (22:15; 49:32; 74:54)-Erfolg der Basketballer vom Eimsbütteler Turnverband über die Cuxhaven Baskets. Es war der vierte Sieg im fünften Spiel des Jahres 2019 für den Aufsteiger und der Beginn einer Art Kletterpartie. Denn das Team von Headcoach Sükran Gencay überholte in der Tabelle mit nunmehr 7:12 Siegen nicht nur den Gegner vom Sonntag, sondern auch die TSG Westerstede, die eine deftige 65:98-Klatsche beim Tabellenführer der Ersten Regionalliga, den Baskets Wolmirstedt, kassierten.

Ebendort hatten die Hamburger eine Woche zuvor „nur“ mit zwölf Punkten (77:89) verloren. Und mit dem entsprechenden Selbstvertrauen startete der ETV auch in die Partie. Als nach nicht mal zweieinhalb Minuten Fabian Paetsch einen Dreier zum 8:2 versenkte, sah sich Gästecoach Christoph Nicol zur ersten Auszeit genötigt. Allein es sollte nicht viel nützen. Obwohl ETV-Topscorer Tyseem Lyles noch nicht so recht in Schwung kommen wollte, vergrößerten die Gastgeber ihren Vorsprung bis zur ersten Viertelpause sukzessive auf 22:15.

Ein Vorsprung, der nur ganz kurz ins Wanken geriet. Denn nach einem 7:3-Mini-Run der Gäste von der Nordsee zogen die Hausherren das Tempo auf ihr gewohntes Level an. Angeführt von Shooting Guard Vid Uzkuraitis, dem in dieser Phase elf seiner insgesamt 26 Punkte gelangen, starteten sie einen 24:6-Lauf, nach dem es keine Fragen mehr nach dem Sieger geben konnte.

Oder doch? Ein verzweifeltes Aufbäumen der Cuxhavener brachte sie nach dem Pausenstand von 32:49 aus ihrer Sicht noch mal auf zwölf Zähler ran (39:51). „Das war unsere einzige kleine Schwächephase. Ansonsten haben die Jungs wirklich alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: vor allem druckvoll verteidigen und vorne schnell spielen“, urteilte Headcoach Süki nach dem Spiel. Stimmt: Ein Dreipunktespiel von Tyseem läutete einen abermaligen Lauf der ETV-Korbjäger ein, die elf Zähler in Folge erstickten jegliche Sorgen vor einer Wende im Spiel. Der 74:54-Zwischenstand in der letzten Viertelpause wurde souverän nach Hause gebracht.

Somit gelang ein Sieg gegen einen Liga-Kontrahenten, dem man im Sommer beim Vorbereitungsturnier an der Hohen Weide noch unterlegen war. Allerdings sind beide Mannschaften mit den Teams von damals kaum mehr zu vergleichen. Während die Baskets von der Elbmündung  durch finanzielle Probleme in Schieflage gerieten und ihren Kader kräftig umkrempeln mussten, haben sich die Eimsbütteler Liga-Neulinge längst in der neuen Umgebung akklimatisiert. „Wir haben uns seitdem enorm weiter entwickelt. Die Jungs sind wirklich gut drauf und inzwischen mental sehr tough“, lobte Süki ihre Mannschaft.

Die mentale Stärke wird auch noch vonnöten sein, soll das große Ziel Klassenerhalt geschafft werden. Dafür muss voraussichtlich vier Mannschaften das Nachsehen gegeben werden. Ein Sieg am kommenden Wochenende in Königs Wusterhausen hinter Berlin wäre da hilfreich. Gutes Omen: Im Hinspiel gelang dem ETV der erste Sieg in der Ersten Basketball-Regionalliga überhaupt.

Punkte gegen Cuxhaven: Vid 26, Tyseem und Fabian je 18

Rebounds: Vladimir 8, Tyseem 7, Sergej 6, Leo, Fabian und Jan-Hendrik je 4

Assists: Tyseem 9, Sergej 6, Vid 5

Steals: Vid 6

ETV 94:103 gegen Göttingen – Herz unterliegt Verstand

Der wieder mal große Einsatz wurde diesmal nicht belohnt: Die Basketballer des Eimsbütteler Turnverbandes unterlagen in der Ersten Regionalliga spielerisch reiferen Gästen vom ASC Göttingen mit 94:103 (43:57). Damit geht der Abstiegskampf mit unverminderter Härte weiter – entschieden ist noch nichts.

Dranbleiben, nicht aufgeben – jeder Basketballer weiß, wie hart es ist, einem Rückstand von zehn, zwölf, fünfzehn Punkten hinterher zu laufen. Genau diese schwierige Aufgabe mussten die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler TV im Heimspiel gegen den ASC Göttingen lange Zeit bewältigen. Sie taten es mit Bravour – belohnt wurden sie am Ende nicht. Der Tabellenzweite aus Südniedersachsen entführte mit einem 103:94-Sieg verdientermaßen zwei Punkte, die Gastgeber aus dem Herzen Hamburgs kämpfen weiter um den Klassenerhalt.

Schon zu Beginn der Partie vor rund 200 Zuschauern an der Hohen Weide wurde klar: Dieser Weg wird kein leichter sein. Gleich mit mehreren bundesligaerfahrenen Kräften wartete der ASC auf, vor allem der überragende Nick Boakye (27 Punkte) machte mit unwiderstehlichen Drives zum Korb dem ETV das Leben schwer. Bestens organisiert ließen die Gäste den Ball laufen, nach gut fünf Minuten hatten sie ihren Gastgebern bereits 23 Punkte eingeschenkt (7:23). So konnte es nicht weitergehen aus Eimsbütteler Sicht – und es ging so auch nicht weiter. Wieder mal wurde vor allem in der Defense die Frequenz des Kämpferherzes erhöht, und so kamen bis zur ersten Pause nur noch vier weitere Göttinger Punkte hinzu (23:27).

Und vor allem kam Marcel Hoppe (24 Punkte): Der Dreierspezialist frönte fleißig seinem Hobby und schweißte kurzerhand vier Würfe von Downtown rein. Dazu legte er noch zwei Zweier bei – und so war Mitte des zweiten Viertels aus einem satten Rückstand plötzlich eine 35:33-Führung für den ETV geworden. Leider wurde jedoch schon in dieser Phase klar, dass Topscorer Tyseem Lyles an diesem sonnigen Sonntag seinen Ryhtmus nicht so schnell finden sollte. Mister Zuverlässig vergab sogar einen Layup und war sichtlich frustriert von den unsicheren Schiedsrichtern, die in der gesamten ersten Halbzeit gerade mal fünf (!) Fouls der Göttinger ahndeten.

Und so nahm das Unheil noch vor dem Seitenwechsel seinen Lauf. Aus einem 42:45 (17. Minute) wurde ein 43:57-Halbzeitrückstand – ein Dunk und ein Dreipunktespiel von Allrounder Boakye hinterließen einen unguten Eindruck bei den ETV-Korbjägern auf dem Weg in die Kabine. Doch in ETV Manier kämpften sich die Gastgeber im dritten und vierten Viertel bemerkenswert zurück. Großen Anteil daran hatte vor allem Vidmantas Uzkuraitis der sein Punktekonto auf 31 Zähler schraubte. In der 38. Minute hatten die Eimsbütteler den Rückstand auf -4 Punkte verkürzt, doch der junge Guard der Göttinger Daniel Borchers verwandelte nun hintereinander zwei wichtige Dreier für sein Team und sorgte damit für die finale Entscheidung und den verdienten Sieg des ASC.

Trotz der Niederlage ist noch nicht aller Tage Abend für die Aufsteiger: Glücklicherweise gelang eine Woche zuvor ein äußerst wichtiger 100:72-Erfolg beim Abstiegskonkurrenten TSG Westerstede (Tyseem 27 Punkte/11 Rebounds; Vid 22/10). Damit bleiben für die Eimsbütteler (8/14 Siege) fünf Teams mit nur einem oder zwei Siegen mehr in Reichweite. Als nächstes warten nun jedoch zwei extrem wichtige Partien in der Liga: Zunächst geht es am Samstag, den 2. März um 18 Uhr im Lokalderby nach Bergedorf, am Sonntag, den 10. März kommt im vorletzten Heimspiel zur gewohnten Zeit um 16 Uhr der VfL Stade an die Hohe Weide.

Statistik gegen Göttingen:

Punkte: Vid 31, Marcel 24, Tyseem 17, Fabian 10

Rebounds: Vid 8, Tyseem und Marcel je 5

Assists: Vid 3, Leo, Fabian und Tyseem je 2

Doppelsieg am Derby-Wochenende

Besser hätte es nicht laufen können: Die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler TV feiern an einem Wochenende einen grandiosen 89:70-Auswärtssieg in Bergedorf, nur um gut 24 Stunden später auch noch durch einen 97:58-Erfolg über die BG Hamburg-West ins Final Four des Hamburger Pokals einzuziehen.

Bergedorf? Da war doch was. Richtig! Im Hinspiel hatten sich die Korbjäger des Eimsbütteler Turnverbandes in ihrem ersten Erstregionalliga-Derby überhaupt gegen die TSG einen historischen Fehlstart erlaubt: 2:21 hieß es damals nach dem Anfangsviertel, ehe am Ende doch noch ein vielumjubelter 65:52-Erfolg heraussprang. Das sollte trotz des letztlich guten Endes diesmal nicht passieren. Zumal der ETV gewarnt war: Hatten die Bergedorfer doch zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle Tabellenführer Wolmirstedt 77:75 geschlagen.

Das Vorhaben gelang durchaus: Ballgewinne und –verluste hielten sich in der Anfangsphase die Waage, Jan Gust besorgte drei Sekunden vor der ersten Pause die 19:18-Führung für die Gäste. Auch im zweiten Viertel wogte das Geschehen hin und her, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Eine Minute vor der Halbzeit setzte Vidmantas Uzkuraitis mit einem Fastbreak-Dunk ein Ausrufezeichen (32:34). Doch das letzte Wort hatte vor der Pause Ex-Profi Steffen Kiese: Wie einst bei den Hamburg Towers netzte er von hinter der Dreierlinie per Buzzerbeater ein zur 39:32-Pausenführung für die TSG.

Zeit, dass sich was dreht. Dachte sich auch das Team von Headcoach Sükran Gencay. Und es legte los, allen voran Allrounder Leo Eckmann: Mit zwei Freiwürfen sowie zwei Layups erzielte er die ersten sechs Punkte in Spielabschnitt drei im Alleingang. Eine Steilvorlage, die vor allem Tyseem Lyles dankend aufnahm: 15 seiner insgesamt 30 Punkte erzielte Speedy-Tyseem im vorentscheidenden Viertel, das mit 33:11 (!) an die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs ging. Machte umgerechnet eine 65:50-Führung, die auch im Schlussabschnitt nie ernsthaft in Gefahr geriet. Auf weniger als acht Punkte (58:65/23.Min.) sollten die Gastgeber ihren Rückstand nicht mehr verkürzen können. Den Deckel drauf machte ein Dreier von Vid (28 Punkte insgesamt) zum 89:67 zwei Minuten vor dem Ende. Ein Erfolg, der am Saisonende womöglich Gold wert ist. Mit 9:14 Siegen zog der ETV in der Tabelle an den Cuxhaven Baskets vorbei auf Rang 12. Laut Ausschreibung müssen die Herren für den Klassenerhalt noch einen Platz weiter nach oben klettern (11.).

Am Sonntag wurde dann der zweite Derbysieg an einem Wochenende eingetütet: Mit einem nur anfangs mühsamen 97:58-Erfolg über die BG Hamburg-West (2. Regio) zog das Gencay-Team ins Final Four um den Hamburger Pokal (4./5. Mai, Wandsbeker Sporthalle) ein.

Nach dem Derby ist übrigens vor dem Derby – auch das in doppelter Hinsicht: Das nächste Regionalliga-Heimspiel steigt am Sonntag, den 10. März um 16 Uhr an der Hohen Weide gegen den VfL Stade. Und im Pokal-Halbfinale geht es ausgerechnet gegen die Oldies der dritten Herren um Marcus Engelke und Jens Hirschberger. Die sich übrigens noch prominent verstärkt haben: Neben Benka Barloschky – Co-Trainer der Hamburg Towers – geht mit Dominik Bahiense de Mello nun ein Ex-Profi für die Dritte auf Korbjagd, der sogar auf zwei Länderspiele in seiner Karriere zurückblicken kann.

90:79 – ETV-Basketballer gewinnen Derby nach dem Derby

Nach dem Derby ist vor dem Derby: Nur eine Woche nach dem Auswärtssieg bei der TSG Bergedorf bezwangen die Basketballer des Eimsbütteler TV in der Ersten Regionalliga auch den Südwest-Nachbarn VfL Stade zu Hause an der Hohen Weide mit 90:79 (49:37). Damit kletterten sie in der Tabelle erstmals auf einen offiziellen Nichtabstiegsplatz.

Derbyzeit in Hamburg: Nur Minuten nach dem Fußball-Zweitligaduell St. Pauli gegen den HSV trafen im Basketball die Regionalliga-Korbjäger vom Eimsbütteler Turnverband auf den VfL Stade. Zugegeben: Ganz so hitzig wie am benachbarten Millerntor ging es in der Sporthalle Hohen Weide nicht zu. Doch auch die gut 120 Basketballinteressierten – darunter Ex-Nationalspieler und -Towers-Manager Pascal Roller – sollten ihr Kommen nicht bereuen. Sie bekamen wie immer eine leidenschaftlich kämpfende Heimmannschaft zu sehen, die am Ende den Favoriten mit 90:79 bezwang.

Los ging’s für den ETV mit etwas, was sonst meist dem Gegner vorenthalten ist: einem Blitzstart. Dunk von Leo Erdmann, Dreier und Layup von Vid Uzkuraitis – ruckzuck war die Stader Bank beim Stand von 12:0 zu einer Auszeit gezwungen. Und auch wenn der Tabellenvierte danach besser ins Spiel fand, blieb die Intensität aufseiten der Gastgeber hoch: Satte 30 Punkte standen für sie bei der ersten Pausensirene auf dem Scoreboard – die Grundlage für den so wichtigen Heimsieg war gelegt.

In trockenen Tüchern war er aber noch lange nicht. Vor allem VfL-Neuzugang Maximilian Mayer war nicht gewillt, die Punkte kampflos nördlich der Elbe abzuliefern und schenkte dem ETV fleißig von jenseits der Dreierlinie ein (5 Treffer). Kurz vor der Halbzeitpause fing sich auch noch Wirbelwind Tyseem Lyles sein (umstrittenes) drittes persönliches Foul ein. Doch als beim Stand von 42:32 dem ein oder anderen ETV-Fan schon Böses schwante, zeigte Robin Ewert stellvertretend mit vier wichtigen Punkten die Bedeutung der tiefen Bank des Aufsteigers. Mit einem 49:37-Polster ging es für die Jungs von Trainerin Sükran Gencay auf die harten Kabinenbänke.

Ein Vorsprung, der im Laufe des dritten Durchgangs kontinuierlich schrumpfte. Zwar drehte Tyseem trotz Foultrouble mächtig auf, doch hieß es am Ende der Spielperiode nur noch 72:69 für Eimsbüttel. Wenige Angriffe später war das ETV-Ruhekissen beim 74:74-Ausgleich gänzlich weg. Zeit zum Aufwachen also. Und das taten die Gastgeber. Denn „When the going gets tough, the tough get going“. Sagte sich vor allem der diesmal überragende Vid Uzkuraitis (34 Punkte) und brachte sein Team mit einem Dreier und einem Korbleger wieder mit fünf Zählern in Führung. Aber auch Vladimir Migunov zeigte, dass man selbst ohne erzielten Korb unschätzbar wichtig für ein Basketball-Team sein kann. Wann immer irgendwo ein freier Ball auf dem Boden lag, lag er kurze Zeit später obendrauf. Und: Neben acht Rebounds verteilte das Kraftpaket auch noch vier Assists. So wurde schließlich mit vereinten Kräften der abermalige Vorsprung noch ausgebaut und bis ins Ziel verteidigt.

„Die Jungs haben wirklich toll dagegen gehalten, als es darauf ankam. Das ist es, was wir im Laufe der Saison gelernt haben“, lobte Coach Süki ihre Mannschaft nach dem Spiel. Mit nunmehr zehn Siegen bei 14 Niederlagen steht der ETV als Tabellenelfter erstmals seit Saisonbeginn nicht auf einem Abstiegsplatz der Ersten Regionalliga. Laut Ausschreibung müssen am Ende vier von 15 Teams runter. Die Zahl könnte sich jedoch noch verringern, da voraussichtlich niemand von oben aus der Pro B absteigt. „Wir müssen einfach weitermachen wie zuletzt. Vielleicht brauchen wir noch drei Siege, vielleicht reichen auch zwei. Man kann es nicht sagen“, meint die Cheftrainerin. Drei von vier Aufgaben muss ihre Mannschaft bis Saisonende auswärts meistern, die nächste am 16. März in Neustadt. Das letzte Heimspiel folgt am 24. März zur gewohnten Zeit um 16 Uhr an der Hohen Weide gegen Eintracht Stahnsdorf.

Statistik gegen Stade:

Punkte: Vid 34, Tyseem 25, Marcel 17

Rebounds: Vid und Vladi je 8, Leo und Tyseem je 3

Assists: Leo und Vladi je 4; Vid, Marcel und Tyseem je 3

Steals: Vid 4, Tyseem 3

85:87 gegen Tabellenführer – ETV-Basketballer hauchdünn am großen Coup vorbei

Krimi an der Hohen Weide: Die Regionalliga-Basketballer des Eimsbütteler TV verpassen im letzten Heimspiel beim 85:87 (52:45) gegen Tabellenführer Eintracht Stahnsdorf knapp eine Überraschung. Der Klassenerhalt kann nun an den verbleibenden zwei Spieltagen nachgeholt werden.

Wenn ein Aufsteiger im Basketball von etwas träumt, dann vermutlich davon: Sieg über den Tabellenführer, Klassenerhalt fast perfekt und – hoch die Tassen! – eine amtliche Jubelorgie mit den eigenen Fans. Allein: Nicht alle Träume im Sport werden Realität. Die Korbjäger vom Eimsbütteler Turnverband waren im letzten Heimspiel der Saison 2018/2019 in der Ersten Regionalliga denkbar knapp davor: In einer hochklassigen Partie boten sie Spitzenreiter Eintracht Stahnsdorf lange Zeit Paroli – doch am Ende zerplatzte der Traum mit einer 85:87-Niederlage wie die berühmte Seifenblase.

Zu Beginn indes sah es vor rund 150 Zuschauern in der Sporthalle Hohe Weide erst mal nach einem Albtraum für die Gastgeber aus. Denn es regnete nicht Dreier, es zog eine ganze Gewitterfront vorüber. Acht Treffer (!) bei zehn Versuchen schenkten die Favoriten dem ETV im ersten Viertel von Downtown ein. Da half es nur wenig, dass Coach Sükran Gencay den Regenschirm in Form einer energischen Auszeit aufspannte und dass die Eimsbütteler selbst kräftig dagegen hielten: Denn auch Marcel Hoppe (3) und Vidmantas Uzkuraitis (2) jagten Blitze von jenseits der Dreierlinie los, doch hieß es nach zehn Minuten 24:34 aus Sicht der Hamburger.

Dann beruhigte sich zum Glück das Wetter. Ganze sechs Punkte brachten beide Teams in den ersten dreieinhalb Minuten aufs Scoreboard – allesamt von Fabian Paetsch, natürlich aus dem Dreierland. Es entwickelte sich ein hoch intensives Spiel, in dem vor allem die Gäste aus der Nähe von Berlin nicht zimperlich vorgingen. Speziell Regionalliga-Topscorer Tyseem Lyles hatte darunter zu leiden, auch Gäste-Coach Denis Toroman versuchte fleißig Einfluss auf das insgesamt sehr souveräne Schiedsrichtergespann zu nehmen. Doch weder Tyseem noch die anderen Eimsbütteler ließen sich beirren und machten unverdrossen Tempo. So hatte Vid bereits bis zur Pause 20 seiner insgesamt 30 Punkte auf seinem Konto. Marcel Hoppe tat zudem das was, er am liebsten tut: Vom Parkplatz zu treffen. Auch neun Sekunden vor der Halbzeitsirene. Fast hätte er nach einem direkt folgenden Steal noch einen Threeball nachgelegt, doch auch so ging es mit einem hoffnungsvollen 52:45-Vorsprung in die Kabinen.

Wenige Sekunden nach Beginn des dritten Viertels machte Tyseem mit einem Dreier den Vorsprung sogar zweistellig. Doch dass sich die letztjährigen Pro-B-Absteiger aus Stahndorf damit ergeben würden, war nicht zu erwarten. Im Gegenteil! Plötzlich fing es wieder an zu regnen (3 Dreier), und auch unter dem Korb hatte die lange ETV-Garde mit Vladi Migunov, Sergej Tittel und Jan Gust alle Hände voll zu tun. 3:25 Minuten vor Ende des dritten Durchgangs hatten die Gäste beim 63:63 wieder ausgeglichen, beim Stand von 71:68 ertönte die vorletzte Schlusssirene.

Im abschließenden Viertel schien es dann, als sollte der Tabellenführer dank seiner Routine zügig die Oberhand gewinnen. 76:84 hieß es drei Minuten vor Ultimo. Doch der ETV wäre nicht der ETV, wenn er jemals aufgeben würde. Dreier Tyseem, Layup Vid, Abstauber Vladi – beim 84:87 war die Verlängerung in Wurfweite. Doch dann kam der persönliche Albtraum von Enrico Riebel: 1,9 Sekunden vor Schluss stand der Flügelspieler allein und verlassen für drei Freiwürfe an der Linie – mehr Verantwortung für einen Basketballer geht nicht. Der erste fiel, der zweite nicht, auch dank unfairer Beeinflussung von der Gästebank (lautstarkes Räuspern), doch das fällige technische Foul blieb aus. Genau wie ein möglicher Foulpfiff beim verzweifelten Nachsetzen von Jan Gust. Am Ende standen die tapferen Eimsbütteler mit leeren Händen da, das Abklatschen mit den Fans war Trosttherapie statt Jubelfeier.

„Das tut wirklich weh. Wir wollten heute gegen den Tabellenführer gewinnen. Schade, dass sich die Jungs heute nicht belohnt haben“, sagte Coach Süki nach dem Spiel. Grund zum dauerhaften Trübsal blasen gibt es indes ebenso wenig wie Zeit. Denn schon am 30. März kann im Rasta Dome zu Vechta möglicherweise das perfekt gemacht werden, was nach der Hinrunde kaum jemand für möglich hielt: der Klassenerhalt für den Eimsbütteler TV in der Ersten Basketball-Regionalliga Nord.

Statistik gegen Stahnsdorf:

Punkte: Vid 30, Tyseem 19, Marcel 16, Fabian 13

Rebounds: Vid 6, Marcel 5, Enrico, Fabian und Jan je 4

Assists: Fabian 5, Vladi 4, Tyseem 3

91:85-Sieg in Vechta – ETV-Basketballer schaffen Klassenerhalt

Nicht mal höhere Mathematik kann verhindern, dass die Basketballer vom Eimsbütteler TV auch in der kommenden Saison in der Ersten Regionalliga auf Korbjagd gehen werden. Ein  91:85 (38:40)-Sieg bei Rasta Vechta II machte den Klassenerhalt für die Hamburger nach langem Rechnen perfekt.

Manchmal müssen Basketball-Helden auch Rechen-Genies sein. So wie die des Eimsbütteler Turnverbandes. Erst durch intensiven Einsatz des Taschenrechners wussten sie nach dem 91:85-Sieg bei der Zweitvertretung von Bundesliga-Überraschungsteam Rasta Vechta: Sie sind nicht mehr vom rettenden 11. Tabellenplatz zu verdrängen  und haben somit ihre Premierensaison in der Ersten Regionalliga mit dem Klassenerhalt gekrönt!

Das komplizierte Rechenexempel sah so aus: Einzig die Baskets Hannover-Langenhagen (12.) und die Cuxhaven Baskets (13.) konnten den ETV noch von der Anzahl an Siegen (12) einholen. Da Cuxhaven aber wegen der Fast-Insolvenz während der Saison ein sogenanntes Sternchen in der Tabelle hat, bleibt Hannover. Gegen diesen Gegner hat der ETV jedoch den direkten Vergleich gewonnen, hätte also im Normalfall immer die Nase vorn. Und selbst wenn aus dem Zweier- ein Dreiervergleich o.ä. mit einem der davor liegenden Mannschaften werden sollte (Bergedorf, Neustadt und Aschersleben haben ebenfalls bislang 12 Siege auf ihrem Konto), könnten die Korbjäger aus dem Herzen von Eimsbüttel aufgrund der Begegnungen mit diesen Teams nicht mehr ins Gras beißen. (Die ganze Regionalliga-Tabelle gibt es hier.) Mit einem Sieg bei den fünftplatzierten Rendsburg Twisters am 13. April könnte der ETV eine überragende Rückrunde mit bislang lediglich vier Niederlagen abrunden und auch gedanklich in den Feiermodus übergehen.

Denn: „So ein richtig befreiendes Gefühl wollte sich vor Ort nicht einstellen“, sagte Headcoach Sükran Gencay nach der Partie in Westniedersachsen. Zu groß war noch die Unsicherheit und auch die Anspannung in der Partie, die bis zur Halbzeitpause hart umkämpft war. Dann jedoch eroberten sich die Hamburger mit einem 10:0-Lauf eine 48:38-Führung, die sie später gar bis auf 18 Zähler (75:57) ausbauen und bis ins Ziel verteidigen sollten. Beste Werfer waren Vidmantas Uzkuraitis (32), Tyseem Lyles (27) und Marcel Hoppe (19), Vladimir Migunov herrschte mit zehn Rebounds unter den Körben. Eine komplette Statistik des Spiels in Vechta gibt es hier, die Partie zum Nachlesen im Play-by-Play-Report gibt es hier.

„Ich war immer überzeugt davon, dass wir die Kurve kriegen“

Eine ereignisreiche Premierensaison in der Ersten Regionalliga liegt hinter den Basketballern des Eimsbütteler TV. Eine Saison mit spannender Storyline, aber auch mit Happy End: dem Klassenerhalt. Trainerin Sükran „Süki“ Gencay über die Herausforderung der neuen Liga, den Wendepunkt der Spielzeit und die größte Überraschung in ihrem Team.

Süki, wenn Du die vergangene Saison mit einem Wort beschreiben müsstest, welches wäre das? (überlegt lange) Puuh, das ist schwierig. Ich würde sagen: Achterbahnfahrt. Und wie fällt ein etwas ausführlicheres Resümee aus?Nach dem schweren Start ist es schon was sehr Besonderes, was wir geschafft haben, mit der Truppe und unter den Rahmenbedingungen. Hut ab vor allen Beteiligten. Es war wirklich nicht einfach.

Was hattest Du erwartet vor der Saison?Ich hatte schon gedacht, dass wir von Anfang an konkurrenzfähig sind. Es ist schwierig für jeden Sportler und jeden Trainer, wenn man zuerst immer verliert. Aber wir sind nie richtig deklassiert worden, deswegen war ich immer davon überzeugt, dass wir die Kurve kriegen. Wir haben dann im sechsten Spiel den ersten Sieg geholt, danach aber gleich wieder starke Gegner gehabt. Allerdings waren auch zwei Kontrahenten dabei, die wir zu Hause hätten schlagen können. Wir haben zweimal knapp verloren, da wusste ich, dass es schwer werden würde. In der Winterpause habe ich die Jungs bestärkt, dass wir in die Liga gehören und dass wir nicht aufgeben dürfen.

Und was passierte dann? Unser Lehrgeld aus der Hinrunde hat sich ausgezahlt. Wir haben weniger Fehler gemacht, auch ich als Coach.  Gab es einen Wendepunkt während der Saison? Es gab mehrere, deswegen auch Achterbahnfahrt. Der erste Sieg war wichtig (88:80 gegen Wusterhausen). Wir hatten aber auch Tiefs wie kurz darauf in Göttingen, als wir schlecht gespielt haben und mit 20 nach Hause geschickt wurden. Die lange Saison war irgendwie Fluch und Segen zugleich. Wie meinst Du das? Weil sie sehr lang war, war sie mega anstrengend für alle. Auf der anderen Seite hatten wir nach Niederlagen kaum Zeit zu grübeln, wir mussten uns immer sofort aufs nächste Spiel konzentrieren. Nach dem 96:83 gegen Aschersleben zum Start ins neue Jahr wussten wir endgültig: Da geht was. Das Momentum zum Rückrundenstart war ganz wichtig. Wenn wir da nicht wie die Feuerwehr gestartet wären, wäre es noch härter geworden.

Was war die größte Herausforderung in der neuen Liga? Das Niveau in der Ersten Regionalliga ist deutlich höher: Mehr Tempo, technisch versiertere Spieler und vor allem viel bessere Schützen. Es gab nicht wie in der Zweiten Regionalliga Teams, wo man vorher wusste, dass man zwei Punkte holt. Selbst bei einem 20-Punkte-Vorsprung konnte man sich nie sicher sein, dass man gewinnt. Drei, vier Dreier – und das Spiel kippt. Wir mussten in der Hinrunde lernen, die Härte und Intensität anzunehmen. Es musste am Ende wegen der unklaren Tabellenkonstellation ja viel gerechnet werden. Konntet ihr den Klassenerhalt überhaupt richtig genießen? Nicht so richtig. Leider gab es kein Spiel, wo wir die Korken knallen lassen konnten. Aber es sind natürlich alle happy. Ich nehme den Klassenerhalt auch so gerne mit (lacht).

Ihr bekamt zu Beginn der Saison mit Tyseem Lyles aus New York eine wertvolle Verstärkung. Was hat er für euch bedeutet? Er hat wirklich unglaubliche individuelle Skills, das sah man sofort. Aber man muss einen so wichtigen Spieler auch erst einmal integrieren. Die Mannschaft hat das gut gemacht. Es hat gedauert, bis Tyseem seinen Rhythmus gefunden hat, auch an der Seite von Vid (Uzkuraitis), der auch relativ viel den Ball hat. Auf einem so organisierten Niveau hat er auch noch nicht gespielt. Wird er bei euch bleiben?Wir tun alles dafür. Er will bleiben und fühlt sich sehr wohl bei uns, beim ETV, insgesamt in Hamburg. Er möchte gerne langfristig etwas im ETV machen und ich hoffe, wir finden gemeinsam eine Lösung. Eine Herausforderung ist noch die Sprache. Solange er nicht Deutsch sprechen muss, wird er es auch nicht so schnell lernen.

Gibt es jemanden im Kader, der Dich besonders überrascht hat? Ja, mehrere (überlegt lange). Am meisten glaube ich Fabi (Fabian Paetsch). Er hat sich im Laufe der Saison als Geheimwaffe in der Defense entpuppt. Er hat oft den besten Spieler des Gegners verteidigt und uns damit häufig den A… gerettet – neben seinen Qualitäten als Schütze. Dafür, dass wir kaum Erfahrung auf diesem Niveau hatten, haben es wirklich alle sehr gut hingekriegt, vor allem die Härte anzunehmen.

In Deutschland gibt es keine Frau, die Männer in einer höheren Liga trainiert. Wie war die erste Saison in der Ersten Basketball-Regionalliga für Dich persönlich? Ich bin natürlich happy, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben. Aber so richtig genießen konnte ich die Saison nicht, weil es einfach eine sehr lange und intensive Zeit war. Vielleicht haben wir auch etwas zu früh mit der Vorbereitung begonnen. Zwischendurch zweifelt man auch mal an sich selbst, ob man vielleicht was falsch macht. Man führt Kriege mit sich, muss aber versuchen, alles auszublenden, auch die vielen Sprüche und Ratschläge, die da kommen. Eigentlich perlt das immer gut an mir ab, aber wenn sich der Negativtrend verstärkt, hört man natürlich doch mal hin. Viele Trainerkollegen in der Liga machen das hauptamtlich, das musste ich mir manchmal vor Augen halten. Angesichts der Umstände bin ich daher ganz zufrieden. Man entwickelt sich ja auch während einer Saison.

Hast Du mal richtigen Druck gespürt oder Dir selber Druck gemacht? Ja, doch, muss man schon sagen. Ich bin nicht existenziell abhängig vom Job, aber ich dachte immer: Wir haben so eine gute Truppe, die darf einfach nicht absteigen. Die ist zu gut dafür. Da habe ich Verantwortung gespürt, die Klasse zu halten. Das wäre zu enttäuschend gewesen, wenn wir abgestiegen wären. Was nimmt man mit in die neue Saison, Du persönlich und ihr als Mannschaft? Ein Problem war, dass ich vor allem an Heimspieltagen noch sehr viel drum herum zu tun hatte.  Da ich auch Abteilungsleiterin im Verein bin, konnte ich nicht zu meinem „Chef“ gehen und sagen: Kannst Du bitte mal gucken, das läuft nicht. Ich muss und möchte mehr Verantwortung abgeben, insbesondere was die Themen außerhalb des Basketballfeldes angeht. Generell habe ich enorm viel gelernt, vor allem was die Spielvorbereitung mit deutlich mehr Material angeht (Video, Scouting) oder auch wie man eine Mannschaft durch ein Tief führt. Die Spieler haben diese Saison vor allem nach der Winterpause einen sehr starken Charakter und Willen gezeigt. Wir haben als Team erlebt, was wir gemeinsam mit der richtigen Einstellung schaffen können und ich denke diese Erfahrung hat uns alle einen großen Schritt nach vorne gebracht.

Gibt es ein langfristiges Ziel für den ETV in der Liga? Erst mal, sich dort zu etablieren, als Mannschaft, die nicht immer gegen den Abstieg kämpft. Und dann irgendwann mal angreifen. Wollt ihr euch nicht mal einen Spitznamen zulegen? (lacht) Da hab ich auch schon mal drüber nachgedacht. Ich bin offen für Anregungen, aber es muss schon zu uns passen. Nicht irgendwie ETV Elephants oder so … Wir begeben uns gerade auf Sponsorensuche, vielleicht machen wir mal einen Wettbewerb für den schönsten Namen.

Das Interview zum Saisonabschluss führte Christian Jess