Auch bei den Damen sind wir in diversen lokalen Ligen und sogar der 2. Bundesliga vertreten.
64:58 in Bonn: Dieser ETV-Sieg bringt Selbstvertrauen
Fünftes Spiel, dritter Sieg – so kann es weitergehen für die Zweitliga-Basketballerinnen des ETV Hamburg. Die Eimsbüttelerinnen gewannen etwas überraschend 64:58 bei den Talents BonnRhöndorf, obwohl sie ersatzgeschwächt im Rheinland antraten.
Ausgerechnet die gebürtige Bonnerin und ETV-Kapitänin Miriam Sommerstedt fehlte privat verhindert an alter Wirkungsstätte, auch Chantal Neuwald, Lotta Linke und Barbara Carvalho waren krank oder verletzt nicht einsatzfähig. Zwar mussten auch die Gastgeberinnen auf zahlreiche Stammspielerinnen verzichten, doch auch eine solche Gunst der Stunde gilt es gegen ein derart tiefes Team erst einmal zu nutzen.
Das taten die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs nach einer schwierigen Anfangsphase (1:8 nach nicht einmal einer Minute Spielzeit) und zwei ausgeglichenen Vierteln nach dem Seitenwechsel. Vor allem in Person von Leonie Rosemeyer: Die Scharfschützin lieferte mit 26 Punkten ihre beste Saisonleistung ab und brachte kurz vor Ende des dritten Viertels mit einem ihrer insgesamt fünf Dreier den ETV 53:37 in Führung.
Die Entscheidung? Nope! Die ETV-Damen ließen wie schon beim Heimsieg gegen Grünberg ihre Gegnerinnen wieder ins Spiel kommen, beim Stand von 56:60 drohte die Partie noch mal zu kippen. Den Dagger setzte dann „Leno“ Rosemeyer zum 64:56 (1:22 vor Schluss) – natürlich von Downtown. Erfreulich neben ihrer Performance waren der erneut starke Auftritt von Energiebündel Jasmin Weyell (13 Punkte/7 Rebounds) und die wichtigen Minuten, die Lotte Baldauf und Jule Elsner in Abwesenheit der Stammspielerinnen dem Team gaben.
„Neben den individuell guten Auftritten von Leno und Jasmin waren unsere Teamdefense und gutes Rebounding die Schlüssel zu diesem sehr wichtigen Sieg, der uns selbstbewusst auf die kommenden Aufgaben schauen lässt“, sagte ETV-Headcoach Sascha Leutloff. Am kommenden (Pokal-)Wochenende hingegen haben er und seine Schützlinge frei, ehe am 2. November (16 Uhr) die Young Guns (alle Jahrgang 2000 oder jünger) von Aufsteiger TuS Lichterfelde Berlin an der Hohen Weide antreten (Tickets: https://www.etv-hamburg.de/de/services/tickets/).
Hartes Stück Arbeit: ETV-Damen besiegen Grünberg 71:64
Der erste Heimsieg der Saison ist unter Dach und Fach. Der Eimsbütteler TV Hamburg bezwang am vierten Spieltag der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL) Nord die Bender Baskets Grünberg 71:64 (37:33). Leicht fiel der Erfolg nicht.
Groß war die Erleichterung, als es vollbracht war. 40 hart umkämpfte effektive Spielminuten lagen hinter den Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs, als sie mit gut 200 begeisterten Fans in der Hohen Weide jubeln durften.
Dabei fand das Team vor den Augen von Ex-ETV-Coach Fredrick Kleemichen und Bundesliga-Legende Pascal Roller (kennen sich aus Frankfurter Zeiten) nur schwer ins Spiel. Nach einem schleppenden Start (0:8/3. Minute) dauerte es fast bis zur ersten kleinen Pause, bis die Gastgeberinnen erstmals in Führung (19:18/9.) gingen. Großen Anteil hatte dabei Auslands-Rückkehrerin Pauline Huber mit zwei von zwei verwandelten Dreiern (3/3 am Ende).
Der Vorsprung war jedoch schon bald wieder passé. Die Gäste um die überzeugenden Sarah Lückenotte (17 Punkte) und Tonisha Baker (16) übernahmen wieder das Kommando und die Führung (22:28/16.), zur Halbzeit war beim Stand von 37:33 keine Siegerin eindeutig in Sicht.
Und das sollte auch erst mal so bleiben. Bis zum 48:45 (28.) verlief die intensive Partie nach dem Motto „Trading Buckets“, ehe sich Druck und Willen der Hamburgerinnen auszahlten. Zwei (von 17 insgesamt) Steals in der Schlussminute brachten einen Mini-Lauf und die Vorentscheidung beim Stand von 56:46 vor dem letzten Viertel. Am Ende sicherte ausgerechnet die vorher wegen einer Blessur fragliche Jasmin Weyell mit vier verwandelten Freiwürfen den verdienten ETV-Sieg. Sie durfte sich als beste Scorerin (15 Punkte) und Rebounderin (6 Bretter) ihres Teams aus ETV-Sicht inoffiziell „Player oft he game“ nennen.
Durch den „sehr wichtigen Sieg“ (ETV-Kapitänin Miriam Sommerstedt) gegen einen möglicherweise direkten Tabellenkonkurrenten in der Endabrechnung glichen die ETV-Ladies ihr Punktekonto (2 Siege, 2 Niederlagen) aus. „Es war ein hart erkämpfter Sieg, am Ende war es noch mal unnötig eng. Aber trotzdem ein großes Lob an die Mannschaft“, sagte ETV-Headcoach Sascha Leutloff, der mit seinem Gegenüber Patrick Unger einen langjährigen Weggefährten aus Berliner Zeiten („Wir haben oft gegeneinander gespielt.“) freudig begrüßte.
Am kommenden Wochenende reisen die Hamburgerinnen ins Rheinland zu den viertplatzierten Talents BonnRhöndorf, das nächste Heimspektakel soll am 2. November (16 Uhr, Hohe Weide) gegen die gut gestarteten Aufsteigerinnen von TuS Lichterfelde Berlin (2:2) folgen.
ETV-Zweitliga-Damen wollen ersten Heimsieg der Saison
Gibt es endlich wieder etwas zu feiern in der Hohen Weide? Die Zweitliga-Basketballerinnen des Eimsbütteler TV Hamburg wollen am Sonntag (12. Oktober 2025; 16 Uhr) gegen die Bender Baskets Grünberg den ersten Saison-Heimsieg einfahren.
Auch eine Niederlage kann Auftrieb geben: Obgleich am vergangenen Sonntag das Spiel beim hohen Favoriten AstroLadies Bochum 59:67 verloren ging, konnten die Eimsbüttelerinnen durchaus stolz auf ihre Leistung sein. Zwei Minuten vor Spielende war eine Überraschung in greifbarer Nähe, doch sollte es schlussendlich nicht ganz reichen.
Gepaart mit einem 72:58-Auswärtserfolg bei Lion Pride Braunschweig gingen die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs dennoch gestärkt aus dem langen Spieltagswochenende hervor. Werden das Selbstbewusstsein und die zurückgewonnene Geschlossenheit am 4. Spieltag der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL) Nord in einen Sieg umgemünzt?
„Wir freuen uns sehr, dass wir nach dem Auswärtswochenende wieder vor unseren Fans in der Hohen Weide spielen und wollen unbedingt den ersten Heimsieg“, sagt ETV-Kapitänin Miriam Sommerstedt. Auf die Centerin wartet nach eigener Prognose einiges an Arbeit: „Grünberg ist ein Team mit starker Präsenz unter dem Korb, das wir auf keinen Fall unterschätzen dürfen. Sie können zudem gut von außen attackieren, das wird keine leichte Aufgabe. Wenn wir unsere Stärke aufs Feld bringen können, haben wir aber eine gute Chance, denke ich.“
Die Hamburgerinnen liegen mit einer Bilanz von 1:2 Siegen aktuell auf Tabellenplatz acht, die Bender Baskets sind nach zwei absolvierten Partien noch punktlos. Der ETV tritt erneut in Bestbesetzung an, lediglich hinter dem Einsatz der angeschlagenen Jasmin Weyell steht noch ein Fragezeichen. Dauerkarten für die Saison 25/26 (ab 35 Euro) und Einzeltickets für das Spiel gegen Grünberg (4/7 Euro) gibt es unter https://www.etv-hamburg.de/de/services/tickets/ und an der Tageskasse.
ETV Hamburg Basketball – Bender Baskets Grünberg: Sonntag, 12. Oktober 2025. Tipp-off: 16 Uhr. Sporthalle Hohe Weide, Hohe Weide 17, 20259 Hamburg (neben dem Agaplesion Klinikum). Anreise: U2 bis Christuskirche oder Bus 4, 181 bis Schlankreye. Tickets: 4/7 Euro
Ein fast perfektes Wochenende für die ETV-Zweitliga-Damen
Wer hätte das gedacht: Mit einem Befreiungsschlag am Tag der deutschen Einheit hat sich der Eimsbütteler TV in der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL) zurückgemeldet. Zwei Tage später schrammte der ETV knapp am perfekten Wochenende vorbei.
Endlich wieder komplett – so reisten die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs am Freitag nach Braunschweig zu LionPride, nach längerer Abstinenz mehrerer Leistungsträgerinnen in der Vorbereitung. Vor allem Point Guard Paula Alvarez, gleichzeitig Herz und Hirn des ETV-Spiels, war sehnlichst zurückerwartet worden.
Und die Gäste starteten in der Alten Waage furios: Leonie Rosemeyer sorgte im Alleingang für ein schnelles 6:0 – eine Führung, die die Eimsbüttelerinnen bis zum Ende nicht mehr abgeben sollten. Bis zu 23 Punkte (45:68; 34. Spielminute) betrug der Vorsprung des ETV, am Ende stand ein ungefährdeter 72:57-Erfolg, zu dem Alvarez als Topscorerin ihres Teams 15 Punkte und dazu sechs Assists, sechs Steals und fünf Rebounds beisteuerte (Efficiency 24!).
„Wir waren von Beginn an sehr fokussiert und haben unseren Gameplan sehr gut umgesetzt. Und wir konnten im Laufe des Spiels viel rotieren. Das war ein sehr wichtiger Sieg für das Team, der uns weiter Auftrieb geben wird“, lobte ETV-Headcoach Sascha Leutloff.
Ein Sieg, dem am Sonntag tief im Westen bei den AstroLadies Bochum beinahe überraschend ein weiterer gefolgt wäre. Denn als die Hamburgerinnen Anfang des vierten Viertels dank eines 9:0-Laufs plötzlich mit 57:50 vorne lagen, trauten die 200 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Rundsporthalle ihren Augen kaum. Eine exzellente (Help) Defense (21 Turnover bei Bochum) und ein beherztes Offensivspiel in dieser Phase (u.a. zwei Dreier von Pauline Huber und Jasmin Weyell) brachten die Favoritinnen tatsächlich arg in Bedrängnis.
Doch die Meisterinnen wären keine Meisterinnen, wenn sie nicht eine passende Antwort parat gehabt hätten. Vor allem die Importspielerinnen Cecelia Collins (USA) und Faith Dut (Kanada; beide mit einem Double Double) übernahmen und führten die AstroLadies zu einem 17:2-Lauf und damit doch noch zu einem 67:59-Erfolg.
„Kleinigkeiten in Offense und Defense haben uns leider den Sieg gekostet. Wir sind aber dennoch auf einem guten Weg“, resümierte ETV-Cheftrainer Leutloff. Ein Weg, der am kommenden Sonntag (12. Oktober, 16 Uhr; Hohe Weide) im Heimspiel gegen die noch sieglosen Bender Baskets Grünberg fortgesetzt werden soll. (Tickets: https://www.etv-hamburg.de/de/services/tickets/)
Wiedervereinigte ETV-Damen wollen Auswärtshürden meistern
Es wächst derzeit zusammen, was zusammen gehört bei den Basketball-Damen des Eimsbütteler TV Hamburg. Mit allen zurückgekehrten Stammkräften muss der ETV am langen Wochenende in der Zweiten Bundesliga gleich zweimal reisen.
Sehr zur Freude von Headcoach Sascha Leutloff ist der Trainingskader bei den Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs endlich wieder komplett, nachdem mit Spielmacherin Paula Alvarez Llorian und Allrounderin Chantal Neuwald zwei schmerzlich vermisste Urlauberinnen heimgekehrt sind. Gute Voraussetzungen also, um am Doppelspieltag in der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL) in die Spur zu kommen. Nach einer Niederlage im DBBL-Pokal verloren die Eimsbüttelerinnen vor einer Woche auch ihren Ligaauftakt gegen den BBC Osnabrück (54:90).
Allerdings warten am zweiten und dritten Spieltag hohe Hürden auf den ETV: Am Freitag (3. Oktober 2025, 18 Uhr) – dem Tag der Deutschen Einheit – geht es in die altehrwürdige Alte Waage zu Braunschweig LionPride, ehe am Sonntag, ebenfalls auswärts, der Vorjahresmeister VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum (17 Uhr, Rundsporthalle) den Hamburgerinnen gegenübersteht.
“Wenn wir fokussiert und mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen, haben wir gute Chancen”, prognostiziert ETV-Coach Leutloff. Damit dürfte er vor allem die Partie bei den Braunschweiger “Löwinnen” meinen. Sie gewannen zwar in der Vorbereitung ein Testspiel gegen den ETV (beide Teams waren nicht komplett), unterlagen aber im ersten Saisonspiel (61:95) bei den ChemCats Chemnitz in ähnlichen Dimensionen wie der ETV. Am Freitag wollen die Gastgeberinnen mit freiem Eintritt neue Fans anlocken – und die Gäste möglichst mit einem Auswärtssieg den Partycrasher spielen.
Deutlich geringer dürften die Siegchancen am Sonntag in Bochum sein. Die AstroLadies sind Aufstiegsanwärter, verloren allerdings zuletzt im Pokal 52:63 bei den bei den Talents BonnRhöndorf. Am ersten Spieltag der 2. DBBL Nord (13 Teams) waren die Bochumerinnen spielfrei. Die Partie gibt’s für alle Daheimgebliebenen im Livestream auf dem DBBL-Youtube-Channel.
Hoffnung trotz Startpleite für ETV-Zweitliga-Basketball-Damen
Die Basketballerinnen des Eimsbütteler TV Hamburg sind nicht unerwartet mit einer heftigen Niederlage in die neue Saison der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL) Nord gestartet. Doch es besteht Hoffnung auf Besserung. Und ein wenig sentimental wurde es auch.
Exakt 58 Spielsekunden dauerte es, bis Leonie Rosemeyer – wem auch sonst – im Heimspiel gegen die BBC Black Bulls Osnabrück die ersten ETV-Punkte der Spielzeit 25/26 gelangen. Leider sollten im weiteren Spielverlauf vor rund 300 Fans in der wieder sehr gut gefüllten Hohen Weide nur noch 52 weitere hinzukommen, sodass am Ende eine zahlenmäßig deprimierende 54:90-Niederlage auf dem Scoreboard stand.
Und doch gab es den ein oder anderen Hoffnungsschimmer für die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs. „Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen starken Gegner. Trotzdem können wir ein paar positive Dinge rausziehen, es war auf jeden Fall eine Steigerung im Vergleich zum Pokalspiel vor einer Woche“, sagte ETV-Headcoach Sascha Leutloff mit Bezug auf das jüngste 28:103 in Rotenburg.
Nach einem schlechten Start (2:14 nach vier Minuten), der sich im Anschluss in einen veritablen 24:52-Rückstand zur großen Pause auswuchs, gestalteten die Gastgeberinnen die zweite Halbzeit ausgeglichener, vor allem dank einer besseren Defense (insgesamt 24 Turnover von Osnabrück, 14 Steals für den ETV). Desaströs sah indes die Quote von der Dreierlinie aus (1/12 = 8 Prozent), auch ETV-Topscorerin Rosemeyer (14 Pkt.) blieb in ihrer Spezialdisziplin diesmal noch eiskalt. ETV-Kapitänin Miriam Sommerstedt kam auf zwölf Zähler. Bei Osnabrück überragte Annemarie Potratz-Bramscher (31; 5/8 Dreier).
Wichtiger als die nackten Zahlen sind jedoch die Umstände, unter denen die ETV-Damen ihren Saisonauftakt bestritten. So fehlten mit Point Guard Paula Alverez und Forward Chantal „Chauny“ Neuwald zwei urlaubende Leistungsträgerinnen, zwei weitere (Leno Rosemeyer und Jasmin Weyell) waren erst wenige Tage zuvor wieder zum Team gestoßen. Hinzu kommen naturgemäß noch Anpassungsschwierigkeiten mit einem neuen Coach-Duo (Leutloff und Assistent Jan-Ove Stukenburg) sowie einigen teils jungen Neuzugängen oder Rückkehrerinnen.
Und so war denn auch die Stimmung auf Eimsbütteler Seite nach der Schlusssirene zwar gedämpft, aber nicht katastrophal. Zumal zusammen mit den treuen Fans noch einmal kurz die eigene Vergangenheit gefeiert wurde: So wurden Ex-Trainer Fredrick „Freddie“ Kleemichen und viele weitere verdiente ETV-Stützen für ihre Verdienste rund ums Team geehrt.
Nun aber richtet sich nicht nur für Neu-Coach Leutloff der Blick nach vorne auf gleich zwei wichtige Spiele am kommenden (langen) Wochenende. Erst führt der Spieltag die Hamburgerinnen am Freitag (Reformationstag) zu Eintracht Braunschweig LionPride, wo es in der Vorbereitung ebenfalls eine Niederlage gab. Und am Sonntag folgt eine Reise ins Ruhrgebiet zu den hoch favorisierten AstroLadies Bochum – die Titelverteidigerinnen verzichteten aus finanziellen und organisatorischen Gründen auf den Erstligaaufstieg. „Wir brauchen jetzt eine gute Trainingswoche, und dann sehen wir mal weiter“, so Leutloff.
ETV-Zweitliga-Basketball-Damen: Saisonstart unter schwierigen Vorzeichen
Neues Spiel, neues Glück: Die Spitzenbasketballerinnen des Eimsbütteler TV Hamburg starten am Sonntag in die Saison 2025/26 der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL). Neu ist auch der Trainer – und die Ausgangslage.
Man kann es durchaus als Zäsur bezeichnen, was in der Sommerpause auf der Trainerbank des ETV stattfand. Nach rund zehn äußerst erfolgreichen Jahren verkündete Headcoach Fredrick Kleemichen (38) seinen familiär bedingten Abschied. Eine lange gemeinsame Reise mit einem Großteil des Teams bis in die 2. Bundesliga ging zu Ende – gekrönt vom Einzug in die Play-offs und dem damit verbundenen Klassenerhalt.
Immerhin wurde ein sanfter Übergang gewährleistet: Ex-Bundesligaprofi Sascha Leutloff (42; ALBA Berlin, MBC), bis dato Co-Trainer und Vertrauter Kleemichens, übernahm das Amt und bekam mit Jan-Ove Stukenburg einen adäquaten Assistenten an seine Seite. Der 30-Jährige Stukenburg ist gleichzeitig Verbindungsglied zum Regionalligisten SC Rist Wedel, von dem mit Lotta Linke (17) und Lotte Baldauf (18) künftig zwei Doppellizenzspielerinnen für den ETV auflaufen.
Am Sonntag nun beginnt für die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs mit dem Heimspiel gegen die BBC Black Bulls Osnabrück (28. September, 16 Uhr, Sporthalle Hohe Weide) erneut der Kampf gegen die etablierte Zweitligakonkurrenz, die durch die Erstligaabsteigerinnen aus Leverkusen und Göttingen noch stärker geworden zu sein scheint. Und während im Vorjahr der ETV als vermeintlich mittellose Aufsteiger noch von so manchem Konkurrenten unterschätzt worden sein dürfte, fällt das Überraschungsmoment inzwischen als Faustpfand weg.
“Unser Ziel ist wieder der Klassenerhalt. Ich kann das Feld der Zweiten Liga noch nicht endgültig einschätzen, das wird sich alles noch herauskristallisieren”, sagt Neu-Coach Sascha Leutloff. Genau genommen kann er noch nicht einmal seine eigene Mannschaft richtig einschätzen. Denn wie im Vorjahr fehlten und fehlen gleich mehrere Leistungsträgerinnen in der Vorbereitungszeit urlaubs- und berufsbedingt. “Das finde ich als Coach natürlich nicht toll, ich akzeptiere es aber, weil die Spielerinnen keine Profis sind und wir in Eimsbüttel auch nicht unter Profibedingungen arbeiten”, so der 42-Jährige.
Entsprechend ordnet er auch die herbe 28:103-Niederlage am vergangenen Wochenende im DBBL-Pokal-Zweitrundenspiel bei den BG 89 Avides Hurricanes in Rotenburg/Scheeßel nicht als Katastrophe, sondern eher als logische Folge ein. “Die wichtigsten Schlüsse, die wir aus dem Spiel ziehen müssen, sind die, dass wir noch viel zu tun haben und uns weiter zusammenfinden müssen”, sagt Leutloff. Die jungen Spielerinnen, so der ETV-Headcoach, bräuchten eben Erfahrung und einige langzeitverletzte Rückkehrerinnen Eingewöhnungszeit für das Erblühen der wahren Leistungsstärke des Teams.
Immerhin: Zwar verließen in der Sommerpause einige verdiente Eimsbüttelerinnen das Team, das so stabile Grundgerüst u.a. mit Kapitänin Miriam Sommerstedt, Distanzschützin Leonie Rosemeyer, Wirbelwind Jasmin Weyell, Allrounderin Chantal Neuwald und Schaltzentrale Paula Alvarez Llorian aber konnte erhalten werden. Neu hinzugekommen sind außer den erwähnten Wedelerinnen Linke und Baldauf die Portugiesin Bárbara Calvinho (PG), Shooting Guard Franka Kraus vom US College University of Science and Arts of Oklahoma und Sixta Herzberger (PG), die ursprünglich nur als Trainingsspielerin eingeplant war. Wieder da ist zudem Guard Pauline Huber nach einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt, auch Youngsterin Amelie Kreutzfeldt wird nach einer Auszeit im Oktober zurückerwartet.
Sie alle wollen mit ihren Teammates – wenn endlich komplett – schneller als im Vorjahr spielen, möglicherweise mit einer größeren Rotation und einigen neuen Plays. Wollen ihre wahre Stärke als Einheit zeigen. Am liebsten schon gegen die stark einzuschätzenden Osnabrückerinnen, spätestens aber eine Woche später bei Eintracht Braunschweig LionPride.
Dauerkarten für die Saison 25/26 (zwölf Heimspiele, ab 35 Euro) und Einzeltickets für das Spiel gegen Osnabrück (4/7 Euro) gibt es unter https://www.etv-hamburg.de/de/services/tickets/ und an der Tageskasse.
ETV Hamburg Basketball – BBC Black Bulls Osnabrück: Sonntag, 28. September 2025. Tipp-off: 16 Uhr. Sporthalle Hohe Weide, Hohe Weide 17, 20259 Hamburg (neben dem Agaplesion Klinikum). Anreise: U2 bis Christuskirche oder Bus 4, 181 bis Schlankreye. Tickets: 4/7 Euro
Sascha Leutloff: Ein alter Neuer auf der Bank der ETV-Zweitliga-Damen
Er ist neu und doch bestens bekannt, Trainer-Novize und doch voller Erfahrung: Ex-Bundesligaprofi Sascha Leutloff (42) hat bei den Zweitliga-Basketballerinnen des Eimsbütteler TV das Ruder als Headcoach übernommen.
Drei Monate ist es her, da verkündete Fredrick „Freddie“ Kleemichen (38), langjähriger und erfolgreicher Cheftrainer der ETV-Damen, seinen Abschied. Schweren Herzens, aber voller Vorfreude auf den sich ankündigenden Nachwuchs. Er hinterließ große Fußstapfen, in die wahrlich nicht viele Sneaker passen. Und doch war schon bald ein passender Nachfolger gefunden.
Assistenzcoach Sascha Leutloff, so waren sich schnell alle einig, soll und kann es künftig richten auf der Bank der Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs. Die hatten in ihrer ersten Zweitligasaison mit der Play-off-Qualifikation den Klassenerhalt geschafft. Das Ziel Nichtabstieg steht für Leutloff und sein Team erneut auf der Agenda, wenn im Herbst die neue Spielzeit startet.
155 Bundesligaspiele für ALBA und den MBC
Für den gebürtigen Berliner ist es die erste Station als Basketball-Cheftrainer. Unbedarft an die Sache rangehen tut er indes ganz und gar nicht. Denn der 42-Jährige bringt nicht nur Erfahrung von 155 Bundesligaspielen als Aktiver für ALBA Berlin und den Mitteldeutschen BC mit. Er stand bzw. saß auch seinem Vorgänger Kleemichen in der Zweitliga-Premierensaison mit Rat und Tat zur Seite – genau wie übrigens Anastasios Reizoglou, dem Herren-Cheftrainer des ETV in der 2. Regionalliga.
„Ich tausche mich noch ab und zu mit Freddie aus. Viele Dinge haben gut geklappt, von daher wird sich nicht so wahnsinnig viel ändern in Zukunft“, sagt Leutloff. Ein paar neue Ideen habe er aber selbstverständlich auch: „Vielleicht werden wir künftig etwas mehr auf Automatismen setzen und einige Setplays kürzer werden. Vielleicht werden wir auch in der Defense etwas hinzunehmen. Mal sehen, wie die Vorbereitung läuft.“
Erfahrung unter Poropat, Harmsen und Rödl
Leutloffs „Lehrmeister“ könnten für Zweitligaverhältnisse kaum prominenter sein: So spielte er 2004/2005 beim ALBA-Farmteam TuS Lichterfelde mit Doppellizenz in der Regionalliga unter dem späteren Nationaltrainer Henrik Rödl, auch von MBC-Trainerlegende Silvano Poropat und Björn Harmsen (MBC, Jena, Gießen) hat er nach eigener Aussage eine Menge mitgenommen. In Weißenfels beim MBC hinterließ Leutloff seinerseits so großen Eindruck, dass die Rückennummer 16 des Ex-Kapitäns nicht mehr vergeben wird.
Und was ist er selbst für ein Trainertyp? Player-Coach? Oder lieber etwas distanziert? „Das kann ich selbst noch nicht einschätzen. Mir macht der Job einfach sehr viel Spaß, und ich möchte, dass auch die Spielerinnen mit Freude zum Training kommen. Denn die 2. Liga ist schon sehr ambitioniert, doch ich weiß, dass wir keine Profis haben, sondern alle noch einem Job nachgehen“, so Leutloff, der 2024 seine Trainer-B-Lizenz in einem Schnellkurs für Ex-Profis machte.
„Spielerinnen sollen Spaß am Training haben“
Einem Job geht auch Leutloff selbst nach, als Projekt- und Prozessmanager beim Athleten Deutschland e.V., einem Verein, der Aktive und deren Vertreter unter anderem im Umgang mit Verbänden berät. Diesen hatte der ehemalige DBB-Athletenvertreter übrigens 2017 mitgegründet. Seine erste Saison als hauptverantwortlicher Coach sieht er auch als eine Art Testballon für die Zukunft. „Mal abwarten, ob sich das etabliert. Für mich ist die Arbeit beim ETV eine tolle Gelegenheit, dem Basketball verbunden zu bleiben – mit einem gewissen Leistungsanspruch, aber einem noch überschaubaren Aufwand.“
Für die neue Saison ist Leutloff, dessen Sohn Kolja (12) ebenfalls ambitioniert beim ETV Körbe wirft, durchaus zuversichtlich: „Ich bin sehr happy mit dem Kader. Wir konnten alle Abgänge kompensieren und haben uns zudem etwas verjüngt.“ Alle Leistungsträgerinnen wurden gehalten, hinzu kommen unter anderem drei hoffnungsvolle Neuzugänge: So spielen die Forwards Lotta Linke und Lotte Baldauf (beide Jahrgang 2007) künftig mit Doppellizenz für den ETV und Regionalligist Rist Wedel, vom US-College (University of Science and Arts of Oklahoma) kommt Guard Franka Kraus (2004) nach Hamburg. Sie spielte einst mit ETV-Verteidigungsspezialistin Vanessa Hofmann zusammen beim USC Heidelberg. Und auch die Aussicht auf einen Assistant Coach besteht für den neuen ETV-Cheftrainer – mit dem er sich dann hoffentlich genauso gut versteht wie mit seinem Vorgänger.
ETV-Headcoach Kleemichen tritt aus persönlichen Gründen zurück
Fredrick Kleemichen, langjähriger Cheftrainer der Basketball-Zweitliga-Damen des Eimsbütteler TV, tritt aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurück. Der 38-Jährige wird im Juli erstmals Vater und möchte sich nach eigenen Angaben vorerst voll auf die Familie konzentrieren.
“Ich habe mich schweren Herzens dazu entschlossen, meinen Trainerjob aufzugeben. Es war eine unglaubliche Saison, in der wir gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen sind. Daher fällt mir dieser Schritt unglaublich schwer”, sagte der frühere Jugend-Nationalspieler, der die Ersten Damen des ETV mit zweijähriger Unterbrechung seit 2014 betreute. Nach zwei Aufstiegen in Serie führte Kleemichen den Verein in der aktuellen Saison gleich in die Play-offs der 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL), wo in der ersten Runde gegen die BasCats USC Heidelberg Endstation war.
Als möglicher Nachfolger gilt sein bisheriger Co-Trainer Sascha Leutloff, der ihm seit Jahresbeginn im Training und auf der Bank assistiert. Der 42-Jährige ist wie Kleemichen ehemaliger Bundesligaprofi (155 Spiele für ALBA Berlin und den MBC) und Inhaber einer B-Trainerlizenz. Kleemichen: “Sascha und ich haben uns in den vergangenen Wochen wunderbar ergänzt. Er kennt das Team mittlerweile sehr gut, hat Lust, es zu übernehmen und würde ganz sicher neue, wirksame Impulse setzen. Bei ihm wäre die Mannschaft in sehr guten Händen.” Eine endgültige Entscheidung will der Verein in enger Abstimmung mit dem Team zeitnah fällen.
ETV-Damen feiern trotz Play-off-Aus rauschende Basketballparty
Diese Bilder werden bleiben. Mit einem echten Basketballfest haben sich die Zweitliga-Damen des ETV Hamburg aus den Play-offs verabschiedet. Das Ergebnis gegen die BasCats Heidelberg wurde schnell zur Nebensache.
Es ist fraglich, ob die Halle Hohe Weide jemals eine solche Stimmung erlebt hat. Fahnen, Trommeln und Konfetti – mehr als 400 begeisterte Fans, darunter viele Kids und der ETV-Gesamtvorstand, feierten am Sonntag in der Halle Hohe Weide den ersten und vorerst letzten Play-off-Auftritt der Eimsbütteler Ladies in der Toyota 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL). 59:65 (27:25) hieß es nach 40 hart umkämpften Minuten aus ETV-Sicht, nach dem 59:50 im Hinspiel der zweite Sieg für den Süd-Dritten und hohen Favoriten aus Heidelberg.
Wer auf eine Sensation – sprich einen Eimsbütteler Sieg mit zehn Punkten Differenz – gehofft hatte, bekam gleich zu Beginn leuchtende Augen und feuchte Hände. Mit 15:9 gewannen die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs das Auftaktviertel, auch dank einer funktionierenden Defense und spürbar großem Selbstvertrauen im Angriff. Und als Leonie Rosemeyer in der 12. Spielminute ihren dritten Dreier zu einer 14-Punkte-Führung (23:9) versenkte, geriet die Halle endgültig zum Tollhaus.
Doch die ganz große Euphorie sollte sich bald legen. Dank gewohnt intensiver und physischer Verteidigung kämpften sich die unter Profibedingungen trainierenden BasCats wieder heran, bei den Gastgeberinnen mit ihrer kleineren Rotation machten sich erste Kräfteverluste bemerkbar. So folgte dem 13:0-Run der Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs ein ebensolcher der BasCats, zur Halbzeit war beim Stand von 27:25 alles offen.
Aber nicht mehr lange. Mit 22:15 holten sich die Heidelbergerinnen Abschnitt drei, nun konnte nur noch ein Basketball-Wunder dem ETV helfen. Das blieb zwar aus, nicht aber ein letztes Aufbäumen der Eimsbüttelerinnen. Mit einem Dreier zum 52:51 Mitte des vierten Viertels brachte Aufbauspielerin Paula Alvarez den ETV noch mal in Führung, zumindest ein Sieg schien möglich. Doch auch diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen – obgleich sie den unverdrossen kämpfenden Gastgeberinnen zu gönnen gewesen wäre.
Das fanden auch die Fans – und Gästecoach René Spandauw. Der zollte dem ETV nach dem Spiel am Hallenmikrofon öffentlich Respekt: “Kein Gegner in dieser Saison hat es uns so schwer gemacht wie ihr. Macht weiter so, in fünf Jahren seid ihr so weit.” Ein passender Beitrag zur harmonischen Feierstimmung mit viel Sekt, Lobeshymnen und Dankesworten.
ETV-Cheftrainer Fredrick Kleemichen war trotz der Niederlage ebenfalls vom Glück beseelt. “Das war ein mega Fest, ein fantastisches Erlebnis. Der krönende Abschluss einer tollen Saison, auch wenn wir natürlich am Ende gewinnen wollten. Immerhin haben wir mal kurz an der Sensation geschnuppert, aber insgesamt war der Sieg und das Weiterkommen der Heidelbergerinnen vollkommen verdient.” Beste Eimsbütteler Korbschützin war abermals “Leno” Rosemeyer (19 Punkte), für Heidelberg traf Julia Wroblewski (23; 5/8 Dreier) am besten.
Alle Fotos: @manningeaux
Play-offs gegen Heidelberg: ETV-Damen haben „Blut geleckt“
Die Chance ist minimal, aber sie ist da. Als krasse Außenseiterinnen gehen die Zweitliga-Basketballerinnen des Eimsbütteler TV ins Play-off-Erstrundenrückspiel am Sonntag (13. April 2025) gegen die BasCats USC Heidelberg. Tipp-off in der Halle Hohe Weide ist um 16.30 Uhr.
50:59 verloren die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs vor Wochenfrist das Hinspiel in Heidelberg – angesichts der ungleichen Voraussetzungen ein mehr als achtbares Ergebnis. Hat doch der Traditionsverein aus der Universitätsstadt (Dritter der Süd-Staffel) deutlich mehr finanzielles Volumen, deutlich bessere Voraussetzungen und deutlich höhere Ambitionen als der Aufsteiger aus Hamburg (Nord-Sechster).
So feierten die ETV-Damen das Ergebnis fast wie ein Sieg, weil es die Tür zur zweiten Play-off-Runde in der 2. Damen Basketball-Bundesliga (DBBL) zumindest einen Spalt breit offen lässt. „Heidelberg wird sicherlich nicht zufrieden gewesen mit der eigenen Leistung und top motiviert sein. Ich habe aber in den Gesichtern meiner Spielerinnen wahrgenommen, dass sie Blut geleckt haben“, sagt ETV-Headcoach Fredrick Kleemichen, der feststellt: „Heidelberg ist nicht unschlagbar.“
Gleichzeitig gibt der 38-Jährige frühere Bundesligaprofi zu: „Es muss vieles zusammenkommen, damit wir um einen Sieg spielen. Wir müssen es schaffen, uns aus der aggressiven Verteidigung der BasCats zu befreien und gute Würfe zu kreieren. Und wir müssen unsere Turnover in den Griff kriegen.“ Gleich 34 Mal (!) verloren seine Schützlinge im Hinspiel das Spielgerät, mal mehr, mal weniger stark bedrängt.
In der „guten Trainingswoche“ (Kleemichen) wurde auch vor dem größten Spiel der jüngeren ETV-Basketball-Vereinsgeschichte nichts am üblichen Rhythmus geändert, lediglich inhaltlich kleinere Anpassungen wurden vorgenommen. Die kleine, aber feine Hoffnung begründet sich denn auch mehr auf die psychologische als auf die physische Komponente: „Wir können frei aufspielen, da unser Saisonziel erreicht ist. Heidelberg hat da ganz andere Ambitionen – und damit auch mehr Druck“, so Kleemichen.
Laut Modus entscheidet die Korbdifferenz beider Spiele über den Einzug in die nächste Runde, in der mit größter Wahrscheinlichkeit die BBC Black Bulls Osnbrück als Gegner warten. Ein drittes Spiel gibt es nicht.
ETV Hamburg Basketball – BasCats USC Heidelberg (2. Damen Basketball-Bundesliga; Play-offs 1. Runde): Sonntag, 13. April 2025. Tipp-off: 16.30 Uhr. Sporthalle Hohe Weide, Hohe Weide 17, 20259 Hamburg (neben dem Agaplesion Klinikum). Anreise: U2 bis Christuskirche oder Bus 4, 181 bis Schlankreye. Tickets: 7/4 Euro
Heimspiele in der Saison 2024/2025 (alle Halle Hohe Weide)
28.09.24, 16 Uhr ETV vs. TG Neuss Tigers 82:58
13.10.24, 16 Uhr ETV vs. Bender Baskets Grünberg 61:49
26.10.24, 16 Uhr ETV vs. Metropol Ladies Herne/Recklingh. 69:78
17.11.24, 16 Uhr ETV vs. New Baskets Oberhausen 70:51
24.11.24, 16 Uhr ETV vs. Talents BonnRhöndorf 55:48
07.12.24, 16 Uhr ETV vs. AstroLadies Bochum 57:65
11.01.25, 16 Uhr ETV vs. Eintracht Braunschweig Lion Pride 59:60
26.01.25, 16 Uhr ETV vs. ChemCats Chemnitz 61:65
01.02.25, 16 Uhr ETV vs. TSVE Bielefeld 68:53
23.02.25, 16 Uhr ETV vs. BG 89 AVIDES Hurricanes 81:79 n.V.
15.03.25, 16 Uhr ETV vs. BBC Osnabrück 55:71
13.04.25, 16.30 Uhr ETV vs. USC BasCats Heidelberg (Play-offs) 59:55
Fredrick Kleemichen: Der ETV-Erfolgscoach mit dem offenen Ohr
Zwei Aufstiege in Folge, nun der Einzug in die Play-offs der 2. Damen Basketball-Bundesliga: Wo Fredrick Kleemichen ist, ist Erfolg. Schon als Spieler war der aktuelle Coach des ETV Hamburg eine große Nummer – zumindest im Lostopf.
Seit mehr als drei Jahren geht es für die Basketballerinnen des Eimsbütteler TV nur in eine Richtung: nach oben. Immer vorneweg: Fredrick Kleemichen, von allen nur Freddie gerufen. Bereits im Jahr 2014 übernahm der heute 38-Jährige seine selbsternannten „Mädels“ in der Oberliga und betreut sie mit zwei Jahren berufsbedingter Unterbrechung bis heute. Eine echte Erfolgsgeschichte, die für Kleemichen nun in einer persönlichen Auszeichnung gipfelte: Bei der Wahl zum Trainer des Jahres in der 2. DBBL Nord belegte er hinter Bochums Meistercoach Mario Zurkowski Platz zwei.
„Ich habe mich natürlich persönlich sehr gefreut. Aber diese Auszeichnung bedeutet wir wirklich viel, weil es eine Auszeichnung für uns alle im ETV ist“, sagt der Eimsbütteler Headcoach. „Letztendlich kann ich als Trainer nur den Rahmen vorgeben, spielen müssen die Spielerinnen“, gibt er das Lob an sein Team weiter.
Sein Team reicht die Blumen prompt zurück: „Freddie hat unglaublich viel Ahnung von Basketball, hört sich aber immer auch die Sichtweise von uns an“, sagt ETV-Kapitänin Chantal Neuwald. „Er ist ein herzensguter Mensch, sehr authentisch und am Wohl aller Spielerinnen interessiert. Er ist im Training sehr fair und im Spiel immer auf unserer Seite. Auch dass er nach den Aufstiegen immer den Großteil des Teams behalten hat, ist keinesfalls selbstverständlich für einen Coach“, so die 30-jährige ehemalige Jugend-Nationalspielerin.
Keine Frage: Kleemichen kann als „Player’s Coach“ bezeichnet werden. „Mit einem schwer berechenbaren Spielstil sind sie (die Eimsbüttelerinnen) eine Herausforderung für jeden Gegner. (…) Der ehemalige Basketballspieler führte das Team dank seiner Erfahrung aus der Spielerperspektive in der vergangenen Saison zu einem unglaublichen Erfolg, etablierte das Team in der Liga und legte die Grundlage für eine vielversprechende Zukunft“, heißt es treffend in der Laudatio der DBBL.
Zwei Ex-Profis auf der ETV-Bank
War Kleemichen in seinem oft zeitraubenden Traineramt lange Zeit auf sich allein gestellt, hat er mittlerweile Unterstützung auf der Bank bekommen: Sascha Leutloff (42), ehemaliger Bundesligaprofi (155 Spiele in der BBL für ALBA Berlin und den Mitteldeutschen BC), bringt als Co-Trainer seit Anfang des Jahres seine große Erfahrung bei Hamburgs einzigem Basketball-Damen-Zweitligateam ein. „Wir ergänzen uns sehr gut. Sascha ist immer ruhig und analytisch, während ich im Spiel auch mal impulsiv werden kann. Und menschlich verstehen wir uns sowieso bestens“, so Freddie Kleemichen.
Gerne tauschen die beiden Ex-Profis Anekdoten von früher aus. In denen sie auch zusammen vorkommen, denn beide standen sich vor vielen Jahren in der 2. Basketball-Bundesliga ProA auf dem Feld gegenüber – Kleemichen für die Cuxhaven BasCats und Leutloff in Reihen des MBC.
Was viele nicht wissen: Kleemichen war als Jugendlicher ein echter europäischer „Prospect“, ein Spieler, dem Großes zugetraut werden durfte. Bereits mit 14 Jahren unterschrieb der Deutsch-Amerikaner seinen ersten Profivertrag in Bremerhaven, durchlief alle Nationalmannschaften im deutschen Nachwuchsbereich. 2003 nahm er sogar an „Basketball without Borders“, einem Talent-Showdown im italienischen Treviso teil. Ebenfalls dort auf der Gästeliste: die späteren NBA-Stars Marc Gasol (Memphis Grizzlies), Danilo Gallinari (Denver Nuggets) und Andrea Bargnani (Draft Pick Nr. 1 2006) sowie die EuroLeague-Legenden Sergio Rodriguez und Rudy Fernandez (beide Real Madrid).
Vier Jahre lang war Kleemichen bei den Frankfurt Skyliners und deren Farmteams aktiv, unter anderem reichte es zu zwei Erstligaeinsätzen und sogar zu zwei Minuten in der EuroLeague gegen ZSKA Moskau („Mein Highlight“, so Kleemichen schmunzelnd). Und es hätte wohl noch zu viel mehr reichen können für den 2.09-m-Schlaks, der trotz seiner Länge so gut mit dem Basketball umgehen konnte wie kaum ein anderer. Allein: Es fehlte der unbedingte Wille für die ganz große Karriere. „Ich hatte nicht das absolute Feuer. Für mich war Basketball mehr Job als Leidenschaft“, gibt das ehemalige Top-Talent zu. So ließ Kleemichen dann seine Karriere nach einem Sabbatical 2010 in Cuxhaven (ProA) ausklingen, spielte später auch noch unterklassig beim VfL Stade und der BG Halstenbek-Pinneberg.
Rasenmähen bei Nowitzki-Mentor Geschwindner
Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre für den Mann, der als 17-Jähriger Dirk Nowitzki und Pau Gasol als Vorbilder nannte. Denn 2006 kam er als Regionalligaspieler der SpVgg Rattelsdorf (nahe Bamberg) in Kontakt mit Holger Geschwindner. Der heute 79 Jahre alte Mentor von Dirk Nowitzki – bester deutscher Basketballer aller Zeiten – kümmerte sich um den jungen Kleemichen, nicht nur basketballerisch. „Ich hatte bei ihm auch Nachhilfe und habe mir mit Rasenmähen ein bisschen Taschengeld dazuverdient“, erinnert sich der heutige ETV-Trainer.
So schön die Zeit auch war: Kleemichen hat längst abgeschlossen mit allem „Was wäre gewesen, wenn …“. Als Ehemann, erfolgreicher Geschäftsführer einer Eventagentur und vor allem als Damen-Trainer des ETV lebt der Wahl-Hamburger im Hier und Jetzt. Und da wartet am kommenden Sonntag (13. April 2025, 16.30 Uhr; Halle Hohe Weide) das Play-off-Erstrundenrückspiel gegen die BasCats USC Heidelberg (Hinspiel: 50:59). Kleemichen: „Ich hoffe, dass wieder die tolle Energie unserer Fans auf das Team übergeht. Mal sehen, was noch geht. Heidelberg hat auf jeden Fall mehr Druck als wir.“
